In einer besorgniserregenden Entwicklung haben sich Kamerun und Nigeria zusammengeschlossen, um die Freilassung des entführten Divisional Officer (D.O.) von Idabato, Ewane Roland, zu sichern. Am 15. Oktober 2024 besuchte der nigerianische Konsul, Taofik Obasanjo, das Büro des Gouverneurs der Südwestregion, Okalia Bilai, um über die laufenden Bemühungen zur Rückholung der Entführten zu diskutieren.
Zusammenarbeit zwischen Nigeria und Kamerun
Nach einem vierzigminütigen Austausch versicherte Konsul Obasanjo den Pressevertretern, dass Nigeria weiterhin aktiv an der Lösung des Problems arbeiten werde. „Wir werden weiterhin zusammenarbeiten. Wenn der Gouverneur irgendwelche Informationen hat, soll er uns dies mitteilen. Wir hoffen auf eine erfolgreiche Lösung“, sagte Obasanjo, bevor er die Premises verließ.
Hintergrund der Entführung
Die Entführung ereignete sich in der Nacht des 1. Oktober 2024, als bewaffnete Männer, die verdächtigt werden, Mitglieder der Dragon Marine Fighters zu sein – einer nigerianischen Separatistengruppe – in die Residenz des D.O. eindrangen. Zusammen mit dem Kassenverwalter der Gemeinde, Etongo Ismaiel, wurden sie entführt. Berichten zufolge wurden die Entführten nach Nigeria gebracht. Die Hintergründe der Entführung scheinen in den Spannungen zwischen den beiden Ländern und der Besteuerung der in der Region lebenden nigerianischen Bevölkerung zu liegen.
Die nigerianische Regierung hat in der Angelegenheit eng mit der kamerunischen Seite zusammengearbeitet, um die Sicherheit der Entführten zu gewährleisten. Laut Quellen der Cameroon News Agency (CNA) in Idabato hat eine separatistische Gruppe bereits bestätigt, dass sie über Informationen zu den Entführern verfügt und diese der Dragon Marine Fighters zuordnet.
Leere Drohungen und mögliche Gefahren
Am 8. Oktober 2024 gab Gouverneur Okalia Bilai eine ultimative Frist von 72 Stunden für die Freilassung des D.O. und verbot gleichzeitig Bewegungen und Geschäfte in Idabato. In einer aktuellen Stellungnahme wies Princewill Richards, der Gründer der Biafra Nations League (BnL), die Drohungen des Gouverneurs als leer und potenziell gefährlich für den Gefangenen zurück. Er erklärte: „Sie wissen, was zu tun ist, damit ihr D.O. aus der Haft entlassen wird. Wenn man weiterhin leere Drohungen ausstößt, schafft man nur noch mehr Probleme.“
Richards, der sich zum Zeitpunkt des Vorfalls im Krankheitsurlaub befand, erklärte, dass der Vorfall vom 1. Oktober nicht als Entführung betrachtet werden könne, da Biafran-Kämpfer nicht kidnappen, sondern verhaften. Zudem wies er darauf hin, dass die Verhaftungen als Reaktion auf die Verletzungen des Greentree-Abkommens durch Nigeria und die Bestrebungen, die lokale Bevölkerung zur Steuerzahlung zu zwingen, betrachtet werden können.
Politische Spannungen und lokale Auswirkungen
Richards bestätigte die Ängste, die von Gouverneur Okalia Bilai geäußert wurden, und erklärte, dass die BnL mehrfach gefordert habe, dass Nigeria sich vollständig aus Bakassi zurückzieht und die lokale Bevölkerung nicht unter Druck setzt, Steuern zu zahlen. „Wenn eine Partei ein Abkommen weiterhin verletzt, wird das Volk das Recht in die eigenen Hände nehmen“, so Richards.
Die Situation bleibt angespannt, und die Behörden in Kamerun arbeiten weiterhin eng mit den nigerianischen Partnern zusammen, um die Entführten sicher zurückzubringen.