Davos, 21. Januar 2025 – Beim diesjährigen Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos, das unter dem Motto „Zusammenarbeit für das intelligente Zeitalter“ steht, rückt Afrika als zentraler Akteur der globalen Entwicklung in den Vordergrund. Mit der Session „African Momentum“ beleuchteten politische Führer und Experten die wachsende Bedeutung des Kontinents in einer sich wandelnden Welt.
Afrikas steigender Einfluss
Afrika, das 2040 voraussichtlich 25 % der Weltbevölkerung stellen wird, festigt seine Position auf der globalen Bühne. Nach der Aufnahme der Afrikanischen Union als ständiges Mitglied der G20 im Jahr 2023, setzt der Kontinent nun auf einen dauerhaften Sitz im UN-Sicherheitsrat. Dieses Ziel spiegelt sich in den Diskussionen wider, die beim Weltwirtschaftsforum über Afrikas Rolle in der globalen Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur geführt wurden.
Die Afrikanische Freihandelszone und die Verfügbarkeit erneuerbarer Energiequellen wurden als wesentliche Treiber des Wachstums identifiziert. Wamkele Mene, Generalsekretär der AfCFTA, betonte, dass die Freihandelszone den intra-afrikanischen Handel erheblich ankurbeln und Investitionen aus dem Ausland anziehen könne.
Die Teilnehmer diskutierten außerdem die Rolle innovativer Technologien und Start-ups bei der Schaffung von Arbeitsplätzen und der Förderung wirtschaftlicher Resilienz.
Hochrangige Vertreter aus Afrika, darunter der tunesische Außenminister Mohamed Ali Nafti und der südafrikanische Präsident Cyril Ramaphosa, unterstrichen die Notwendigkeit einer stärkeren Integration Afrikas in die globalen Entscheidungsprozesse.
Themen der Session „African Momentum“
Die Session „African Momentum“, moderiert von Bronwen Maddox, widmete sich der Frage, wie afrikanische Länder ihren Einfluss weiter ausbauen können.
Hauptpunkte der Diskussion:
- Afrikas Beitrag zur Lösung globaler Sicherheits- und Entwicklungsprobleme.
- Nutzung der Ressourcen und des Innovationspotenzials des Kontinents zur Förderung nachhaltiger Entwicklung.
- Bedeutung von Partnerschaften für eine gerechte Energie- und Wirtschaftstransformation.
Mohamed Ali Nafti betonte die historische Verantwortung Afrikas und Tunesiens, die Interessen des Kontinents auf globaler Ebene zu vertreten: „Afrika muss seinen rechtmäßigen Platz in der Weltpolitik einnehmen. Unsere Ressourcen – menschlich und natürlich – sind unermesslich. Es liegt an uns, diese für eine bessere Zukunft zu nutzen.“
Nachhaltige Entwicklung und wirtschaftlicher Fortschritt
Cyril Ramaphosa hob hervor, wie wichtig globale Kooperation für Afrikas wirtschaftliche und ökologische Ziele ist: „Afrika ist bereit, die Welt mit sauberen Energien und neuen Ideen zu bereichern. Gleichzeitig müssen globale Finanzinstitutionen ihre Verantwortung übernehmen und Ländern wie Südafrika Zugang zu den nötigen Mitteln verschaffen, um den Übergang zu emissionsarmen Volkswirtschaften zu ermöglichen.“
[BILATERAL]: Meeting between His Excellency President Matamela @CyrilRamaphosa and Professor Klaus Schwab, Executive Chairman of the World Economic Forum.
Professor Schwab presented the President with the Crystal Award which is given in recognition of exceptional cultural… pic.twitter.com/EYF3MZ5Jkn
— The Presidency 🇿🇦 (@PresidencyZA) January 21, 2025
Präsident Ramaphosa betonte zudem, dass Afrika „offen für Geschäfte“ sei und eine nachhaltige Investitionsumgebung für globale Partner biete.
Bilaterale Initiativen und Erfolge
In Davos nutzten afrikanische Staats- und Regierungschefs die Gelegenheit, um bilaterale Gespräche zu führen:
- Tunesien und die Schweiz: Mohamed Ali Nafti und der Schweizer Justizminister Beat Jans erörterten die Stärkung der Zusammenarbeit, insbesondere in Migration, Bildung und Umweltschutz.
- Somalia: Präsident Hassan Sheikh Mohamud erhielt den Africa Presidential Leadership Award und präsentierte Somalias Fortschritte bei Frieden und wirtschaftlicher Entwicklung.
- DR Kongo: Präsident Félix Tshisekedi stellte ehrgeizige Projekte zum Schutz der Biodiversität und zur Förderung der grünen Wirtschaft in der Region vor.
Das Weltwirtschaftsforum bot afrikanischen Führern und Unternehmen eine Plattform, um ihre Visionen für die Zukunft zu präsentieren. Von Initiativen zur nachhaltigen Energie bis hin zu Strategien zur Armutsbekämpfung zeigte Afrika, dass es bereit ist, seine Rolle als globaler Akteur weiter auszubauen.