Die Bundesregierung hat einen umfassenden „Masterplan für die Deutschen Auslands- und Partnerschulen“ vorgelegt. Dieser soll die Rolle der Auswärtigen Bildungspolitik weiter stärken. Laut Unterrichtung der Bundesregierung (20/14485) bilden die 136 Deutschen Auslandsschulen sowie über 2.000 Partnerschulen weltweit einen wichtigen Bestandteil der deutschen Außenpolitik. Sie erreichen jährlich rund 600.000 Menschen in 120 Ländern, die Deutsch lernen, deutsche Schulabschlüsse erwerben und damit zur internationalen Vernetzung beitragen.
Bildung als Instrument der Außenpolitik
Ziel des Masterplans ist es, die deutsche Sprache weltweit zu fördern, internationale Bildungsbiografien zu schaffen und den Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Deutschland zu stärken. Insbesondere wird betont, dass diese Bildungseinrichtungen zur Gewinnung dringend benötigter Fachkräfte beitragen können. Die Maßnahmen umfassen:
- Aufbau neuer Auslandsschulen: Vorrangig in Schlüssel- und Partnerstaaten.
- Schulentwicklungsfonds: Bereitstellung von jährlich 500.000 Euro für Anschubfinanzierungen.
- Förderung des Gemischtsprachigen Internationalen Baccalaureates (GIB): Dieses Abitur-äquivalente Programm soll insbesondere durch seinen geringeren Lehrkräftebedarf weiter verbreitet werden.
Zusätzlich sollen die Digitalisierung, die Zusammenarbeit mit der Wirtschaft sowie die Vernetzung der Schulen untereinander intensiviert werden. Auch eine gemeinsame Strategie für Deutschlehrkräfte wird in Zusammenarbeit mit Institutionen wie dem Goethe-Institut und dem Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) erarbeitet.
Deutschlernen in Afrika auf dem Vormarsch
Ein besonderer Fokus liegt auf dem afrikanischen Kontinent, wo ein erheblicher Anstieg beim Interesse an der deutschen Sprache zu verzeichnen ist. Vor allem in Nordafrika stieg die Zahl der Deutschlernenden zuletzt um 49 Prozent. Dieser Trend unterstreicht die wachsende Bedeutung der deutschen Sprache und Kultur in der Region und die Möglichkeiten, über Bildungspolitik langfristige Bindungen zu schaffen.
Netzwerk von Schulen als Brücke zwischen Deutschland und der Welt
Das Netz der Deutschen Auslandsschulen und Partnerschulen verbindet Bildung mit internationalen Beziehungen und fördert die kulturelle sowie wirtschaftliche Zusammenarbeit. Mit dem vorgestellten Masterplan strebt die Bundesregierung an, diese Brücke weiter auszubauen und strategisch zu stärken. Auch in Zukunft wird sich der Auswärtige Ausschuss des Bundestags mit diesem Thema befassen.
