Mohammed EL Ouahhabi

Mohammed El Ouahhabi: Ein Vorbild für Integration und Zusammenhalt

Am 5. September 2024 wurde Mohammed El Ouahhabi mit dem „Band für Mut und Verständigung“ ausgezeichnet.

Dieser Preis wird jährlich an Persönlichkeiten verliehen, die sich in besonderem Maße für ein respektvolles und friedliches interkulturelles Zusammenleben einsetzen. Mohammed El Ouahhabi, Sprecher des Pankower Bezirksbeirats für Partizipation und Integration sowie Mitglied des Integrationsausschusses der BVV Pankow und des Landesbeirats für Partizipation in Berlin, erhielt die Auszeichnung für seine beeindruckende Arbeit im Bereich der Integration und der Stärkung der migrantischen Gemeinschaften durch Staatssekretär Dr. Benjamin Grimm.

Ein wertvoller Beitrag zur Gesellschaft

Im Interview nach der Verleihung äußerte sich Mohammed El Ouahhabi tief bewegt über die Bedeutung des Preises: „Ich fühle mich zutiefst geehrt, diese Anerkennung entgegennehmen zu dürfen, und möchte allen danken, die mich für diesen bedeutenden Preis vorgeschlagen haben. Für mich ist dieser Preis eine Bestätigung, dass das, was ich jeden Tag tue, nicht nur eine persönliche Verpflichtung, sondern auch ein wertvoller Beitrag zur Gesellschaft ist.“ El Ouahhabi betont, dass die Auszeichnung für ihn eine Bestätigung seines Engagements sei und als ein Versuch gesehen werden könne, etwas von dem zurückzugeben, was er selbst in Deutschland erfahren hat.

Der Einfluss seiner persönlichen Erfahrungen

El Ouahhabi reflektierte in dem Gespräch mit TIMA auch über die Bedeutung seines persönlichen Hintergrunds und seiner Erfahrungen. „Wir Menschen sind aufeinander angewiesen – wir brauchen Unterstützung, Orientierung und Liebe, aber auch schwierige Erfahrungen, um den Wert von Gemeinschaft und Mitmenschlichkeit zu erkennen“, erklärte er.

Er sprach darüber, wie seine frühkindlichen Erfahrungen in Marokko, wo er die Bedeutung von familiärem Zusammenhalt erlernte, und die Unterstützung, die er in Deutschland erfahren habe, seine Sicht auf Integration und gemeinschaftliches Engagement geprägt haben. „Diese Erfahrungen haben mein Engagement für ein respektvolles und friedliches Miteinander geprägt. Ich sehe es als meine Verantwortung, die Unterstützung, die ich erfahren habe, weiterzugeben und als Vorbild zu dienen.“

Würdigung des verstorbenen Großvaters

Besonders bewegend war El Ouahhabis Widmung des Preises an seinen verstorbenen Großvater. „Mein Großvater war eine große Inspiration für mich. Seine Worte, ‚Es ist wichtig, im Leben mindestens eine Person zu haben, zu der man gehen kann, wenn man den Weg verliert‘, haben mich tief berührt.“ Diese Weisheit verdeutliche die Bedeutung von Gemeinschaft und Unterstützung, die für El Ouahhabi zentral in seiner Arbeit stehen. Die Lehren seines Großvaters hätten seine Sicht auf Zusammenhalt und Mitmenschlichkeit geprägt und ihm geholfen, die Herausforderungen im Engagement für Integration und gegen Diskriminierung zu meistern.

Herausforderungen im Kampf gegen Diskriminierung

El Ouahhabi äußerte sich auch zu den Herausforderungen, die der Kampf gegen Diskriminierung und rassistisch motivierte Gewalt in Deutschland mit sich bringt. „Die größten Herausforderungen sind die tief verwurzelte gesellschaftliche Polarisierung und der Einfluss extremistischer Ideologien“, erklärte er. Er betonte, dass Bildung und Aufklärung sowie der Dialog zwischen verschiedenen Gruppen entscheidend seien, um diesen Herausforderungen zu begegnen. El Ouahhabi sieht Bildung als einen Schlüssel zur Überwindung von Vorurteilen und zur Förderung eines besseren Verständnisses für Vielfalt.

Reaktionen auf politische Entwicklungen

Auf die politischen Entwicklungen in Sachsen und Thüringen, die einen wachsenden Einfluss extremistischer Positionen zeigen, reagierte El Ouahhabi besorgt. „Diese Ergebnisse spiegeln eine tiefe Unzufriedenheit und Entfremdung wider“, sagte er.

Statt sich entmutigen zu lassen, forderte er dazu auf, die Ergebnisse als Ansporn zu nehmen, nach Lösungen zu suchen und die Ursachen für die Attraktivität extremistischer Positionen zu verstehen. „Bildung, Aufklärung und eine Politik, die soziale Gerechtigkeit in den Mittelpunkt stellt, sind entscheidend“, betonte er.

Der Einfluss von Initiativen wie „SPORTBUNT“

El Ouahhabi hob auch die Bedeutung von Initiativen wie „SPORTBUNT“ hervor, die durch Sport geflüchtete Menschen integrieren und positive Vorbilder schaffen. „Diese Trainer zeigen, dass Integration und gesellschaftlicher Beitrag möglich sind, und fungieren als inspirierende Beispiele für andere“, erläuterte er. Solche Initiativen leisten einen wichtigen Beitrag zur Prävention von Extremismus, indem sie Vielfalt als Stärke präsentieren und Brücken zwischen verschiedenen Gruppen bauen.

Forderungen an die Politik

Abschließend äußerte El Ouahhabi seine Wünsche an die Politik. „Von der Politik wünsche ich mir gezielte Investitionen in Initiativen, die den gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken, langfristige Förderungen und klare Unterstützung für Projekte, die Bildung und interkulturellen Austausch fördern“, sagte er. Politische Maßnahmen sollten Diskriminierung effektiv bekämpfen und soziale Räume schaffen, die direkte persönliche Verbindungen ermöglichen.

Mohammed El Ouahhabi hat klare Ziele

El Ouahhabi blickt mit klaren langfristigen Zielen in die Zukunft. „Meine langfristigen Ziele sind, alles zu stärken, was uns als Gesellschaft verbindet – durch unsere Sprache und unsere Haltung als offene, vielfältige Gemeinschaft“, erklärte er. Er plant, gezielt Projekte zu unterstützen, die positive Vorbilder schaffen und den gesellschaftlichen Zusammenhalt fördern. „Mein Engagement wird darauf abzielen, die Brücke zwischen Kulturen zu stärken und den Wert von Zusammenhalt und Solidarität in den Mittelpunkt zu stellen.“

Mit seiner Arbeit leistet Mohammed El Ouahhabi einen bedeutenden Beitrag zur Förderung von Integration und gesellschaftlichem Zusammenhalt. Seine persönliche Geschichte, seine engagierte Arbeit und seine Vision für eine gerechtere und friedlichere Gesellschaft machen ihn zu einem herausragenden Vorbild im Kampf gegen Diskriminierung und Rassismus.

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