Malis Premierminister Abdoulaye Maïga stellte bei der UN-Generalversammlung die neue Sahel-Allianz (AES) vor. Mali, Burkina Faso und Niger kooperieren enger gegen Terrorgruppen und ausländische Einflussnahme. Die drei Staaten handeln nach eigener Darstellung in panafrikanischem Geist. Maïga sprach von Zusammenarbeit und Komplementarität in einem bisher nicht erreichten Umfang. Ziel sei es, Terrorismus einzudämmen und regionale Stabilität zu sichern. Einige Staaten wie Frankreich und Algerien würden Transitkorridore für Terroristen öffnen, sagte er. Die Allianz wolle genau das verhindern, auch nach dem Abzug internationaler Kräfte.
Maïga mit Vorwürfe gegen Frankreich und Algerien
Maïga verknüpfte den Krieg in der Ukraine mit der Gewalt im Sahel. Er behauptete, die ukrainische Regierung liefere Kamikaze-Drohnen an Terrorgruppen. Er forderte westliche Staaten auf, Waffenlieferungen einzustellen. Er warf Frankreich eine rückwärtsgewandte Politik vor und kündigte Belege an. Mali habe eine Sitzung des Sicherheitsrats beantragt, um Beweise für französische Unterstützung terroristischer Aktivitäten vorzulegen. Diese Sitzung habe noch nicht stattgefunden. Die Ressourcen des Sahel müssten den Bevölkerungen vor Ort zugutekommen, sagte er. Die Allianz investiere in Infrastruktur und diversifiziere die Landwirtschaft.
Discours du Premier Ministre, Abdoulaye Maïga, à la 80eme Assemblée Générale de l’ONU. Il a parlé au nom de la Confédération de l’Alliance des États du Sahel (AES). pic.twitter.com/jdX7o36sjf
— Niang Abdoul (@NiangAbdoul15) September 26, 2025
Maïga verwies auf die geografische Nähe und frühere Kooperation mit Algerien. Er kritisierte jedoch jüngste Vorfälle scharf. Er verurteilte einen Angriff auf malische Kräfte als feige Tat. Algerien habe erklärt, ein malischer Drohneinschlag verletze seinen Luftraum. Diese Behauptung sei physikalisch unmöglich, sagte Maïga. Die Drohne sei auf malischem Territorium gefunden worden. Mali werde auf jeden Angriff und jede Beleidigung reagieren.
Menschenrechte, Rom-Statut und nationale Souveränität
Maïga erklärte, die Allianz bekenne sich zu Humanismus. Er lehnte die Politisierung von Menschenrechten als Eingriff in die Souveränität ab. Mali, Burkina Faso und Niger seien aus dem Rom-Statut ausgetreten. Die Staaten setzten nun auf einheimische Justizmechanismen. Internationale Partner handelten mit doppelten Standards, sagte er. Er verlangte eine handlungsfähige UN. Afrika fordere seit mehr als 20 Jahren mehr Sitze im Sicherheitsrat. Konferenzbeschlüsse bräuchten stärkere Umsetzungsmechanismen.

Afrikas Entwicklungsanliegen müssten ernst genommen werden. Der Kontinent gelte als Region der Zukunft, so Maïga. Gleichzeitig gebe es Ressourcenraubbau, hohe Schulden und Klimarisiken.
Er koppelte Sicherheitspolitik mit Entwicklungsfragen. Die Allianz plane innengetragene Projekte, um Wertschöpfung zu erhöhen. Landwirtschaftliche Diversifizierung solle Abhängigkeiten verringern. Investitionen sollten die Resilienz gegenüber Klimaextremen stärken.