Marokko und Belgien stärken strategische Partnerschaft

Die bilateralen Beziehungen zwischen Marokko und Belgien erfahren einen neuen Aufschwung, geprägt von fruchtbaren Gesprächen und einer vertieften Zusammenarbeit in verschiedenen strategischen Bereichen. Während des Arbeitsbesuchs des belgischen Außenministers Bernard Quintin bekräftigten beide Länder ihren Willen, eine historische Partnerschaft zu festigen, die auf engen menschlichen, politischen und wirtschaftlichen Verbindungen beruht.

Eine historische Beziehung und enge menschliche Bindungen

Der marokkanische Außenminister Nasser Bourita betonte die Stärke der Beziehungen zwischen Marokko und Belgien und hob die jahrhundertealten Verbindungen hervor, die auf gegenseitigem Vertrauen basieren. Bourita erinnerte daran, dass die beiden Länder durch die engen Beziehungen ihrer Königshäuser sowie durch die starke marokkanische Gemeinschaft in Belgien, die über 600.000 Menschen zählt, miteinander verbunden sind. Gleichzeitig gibt es mehr als 5.000 Belgier, die in Marokko leben.

Die bilateralen Beziehungen hätten sich in den letzten vier Jahren positiv entwickelt, so Bourita weiter. Dies spiegle sich auch in der dritten Sitzung der Gemeinsamen Hohen Kommission im Jahr 2024 wider, bei der eine ambitionierte Roadmap zur Vertiefung der Zusammenarbeit verabschiedet wurde.

Belgien lobt marokkanische Reformen und wirtschaftliche Zusammenarbeit

Der belgische Außenminister Bernard Quintin lobte die Vielfalt und Tiefe der Beziehungen zwischen beiden Ländern. „Unsere Beziehungen sind die umfassendsten und vielfältigsten in der Region“, erklärte er bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Bourita. Quintin hob die enge Zusammenarbeit in den Bereichen Migration, Justiz und Sicherheit hervor und betonte die Bedeutung der marokkanischen Gemeinschaft in Belgien, die erheblich zur Vielfalt der belgischen Gesellschaft beitrage.

Auch auf wirtschaftlicher Ebene seien die Verbindungen stark. Belgien exportierte 2024 Waren im Wert von 1,3 Milliarden Euro nach Marokko – ein Anstieg von fast 15 % im Vergleich zum Vorjahr. Quintin betonte, dass die wirtschaftliche Zusammenarbeit weiter gestärkt werden müsse, um den politischen und menschlichen Beziehungen gerecht zu werden. Belgien wolle ein Schlüsselpartner bei der Förderung von Projekten in den Bereichen nachhaltige Entwicklung und erneuerbare Energien sein.

Unterstützung für die marokkanische Autonomieinitiative

In Bezug auf die Sahara-Frage bezeichnete Quintin die marokkanische Autonomieinitiative von 2007 als „ernsthaften und glaubwürdigen Vorschlag“ sowie als „sehr gute Grundlage für eine Lösung, die von allen Parteien akzeptiert werden kann“. Er unterstrich, dass Belgien den UN-Prozess voll unterstütze und eine realistische und nachhaltige politische Lösung bevorzuge.

Perspektiven für eine stärkere Partnerschaft

Die Gespräche zwischen den Außenministern führten zu einer Vereinbarung, die politische Zusammenarbeit und den wirtschaftlichen Austausch weiter auszubauen. Dazu zählen strategische Bereiche wie grüne Energien, Handel, Jugendförderung und kultureller Austausch. Belgien würdigte die von König Mohammed VI. initiierten Reformen, darunter die Stärkung der regionalen Entwicklung und die Modernisierung des Familienrechts.

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