Armee soll chinesische Ölinfrastruktur WAPCO sichern

Der Niger hat seine Sicherheitsstrategie für kritische Ölinfrastrukturen durch eine Partnerschaft zwischen dem Verteidigungsministerium und dem Projekt WAPCO/Niger verstärkt. Am Dienstag, den 14. Januar 2025, wurden in Niamey Rahmen- und Anwendungsabkommen unterzeichnet, die die Sicherheit der wirtschaftlich zentralen Infrastruktur, einschließlich des Niger-Benin-Pipelinesystems, verbessern sollen.

Das Niger-Benin-Pipelinesystem, auch bekannt als Niger-Benin Export Pipeline (NBEP), ist eine 1.950 Kilometer lange Rohölpipeline, die die Ölfelder in der Nähe der Wüstenoase Agadem im Niger mit dem Atlantischen Ozean verbindet. Sie endet im Golf von Guinea nahe Benins größter Stadt Cotonou. Der Bau und Betrieb der Pipeline wird von der China National Petroleum Corporation (CNPC) geleitet. Die Bauarbeiten wurden zwischen 2019 und 2023 abgeschlossen, und der Export begann im Mai 2024 nach einer durch chinesische Vermittlung gelösten Grenzstreitigkeit zwischen Niger und Benin.

Die Pipeline hat eine geplante Transportkapazität von 4,5 Millionen Tonnen Rohöl pro Jahr und erstreckt sich über 1.275 Kilometer auf nigrischem und 675 Kilometer auf beninischem Territorium. Sie beginnt an der Initialstation von Koulélé im Agadem-Ölfeld und endet an der Terminalstation von Sèmè in Benin, mit einem Offshore-System zur Verladung.

Vier Säulen der Partnerschaft

Der strategische Plan zwischen dem Verteidigungsministerium und WAPCO basiert auf vier Hauptachsen:

  1. Optimale Sicherung von Ölinfrastrukturen: Schutz vor potenziellen Bedrohungen wie Sabotage und Angriffen.
  2. Einsatz eines robusten Sicherheitsapparats: Bereitstellung geeigneter Mittel und Fachkräfte zur Risikominderung.
  3. Engere Zusammenarbeit der beteiligten Institutionen: Verbesserung der Koordination und Effizienz von Sicherheitsmaßnahmen.
  4. Langfristige Vision: Aufbau einer nachhaltigen Partnerschaft mit beiderseitigem Nutzen.

Bedeutung für die Region

Das NBEP-Projekt wird langfristig die Ölexportkapazitäten des Niger erheblich steigern und den Transport von Rohöl auf den internationalen Markt ermöglichen. Sowohl Niger als auch Benin profitieren von den sozioökonomischen Chancen, die das Projekt mit sich bringt.

Die Pipeline, die als längste in Afrika gilt, hat jedoch auch Herausforderungen erlebt. Nach nur einer Öllieferung wurde der Betrieb 2024 erneut unterbrochen, nachdem eine Rebellengruppe, die sich gegen die nigrische Militärjunta stellte, einen Anschlag auf die Pipeline verübte. Die Sicherung der Pipeline ist daher von entscheidender Bedeutung, um ihre Funktionalität und den wirtschaftlichen Nutzen für die Region sicherzustellen.

Symbol für Vertrauen und Zusammenarbeit

Die Unterzeichnungszeremonie, geleitet von Brigadegeneral Sani Kache, Generalsekretär des Verteidigungsministeriums, betonte die Bedeutung von Vertrauen und Zusammenarbeit: „Diese Abkommen sind Ausdruck unserer gemeinsamen Vision für Entwicklung und zeigen das gegenseitige Vertrauen zwischen dem Verteidigungsministerium und WAPCO.“

Ein Vertreter der WAPCO-Geschäftsführung hob hervor: „Dank dieser Zusammenarbeit konnten wir bereits bedeutende Fortschritte erzielen. Wir sind überzeugt, dass wir gemeinsam zukünftige Herausforderungen bewältigen werden.“

General Kache betonte abschließend: „Wenn politischer Wille auf technische Exzellenz trifft, können große Erfolge erzielt werden.“

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