Amon Murwira, Außenminister für auswärtige Angelegenheiten und Außenhandel Simbabwes, bekräftigte vor der UN-Generalversammlung das Bekenntnis zum Multilateralismus. „No nation can prosper in isolation“, sagte er. Die UN80-Initiative finde Unterstützung. Jede Reform, die die Interessen des Globalen Südens ausklammere, widerspreche der Charta der Vereinten Nationen. Reformen müssten mitgliedstaatlich gesteuert und inklusiv sein.

Die globale wirtschaftliche, politische und sicherheitspolitische Ordnung stamme aus der Nachkriegszeit. Sie bilde die Gegenwart nicht mehr ab. Simbabwe sei bei Gründung der Vereinten Nationen eine Kolonie gewesen. Entscheidungen über Afrika dürften nicht ohne Afrika fallen. „Wir können nicht ins Jahr 1884 zurückkehren, als Afrika auf der Speisekarte stand“, sagte Murwira.
Simbabwe beweirbt sich für den UN-Sicherheitsrat 2027–2028
Murwira hob die Agenden Frauen, Frieden und Sicherheit sowie Jugend, Frieden und Sicherheit hervor. Beide seien zentral für nachhaltigen Frieden. Simbabwe engagiere sich diplomatisch unter dem Dach der SADC für Lösungen in der östlichen Demokratischen Republik Kongo. Simbabwische Friedenstruppen hätten in ihren Einsätzen Professionalität gezeigt. Das Land bewerbe sich für einen nichtständigen Sitz im Sicherheitsrat für die Amtszeit 2027–2028. Die Erfahrungen aus Friedensprozessen und Einsätzen sollten in die Ratsarbeit einfließen. Solidarität gelte den Menschen in Palästina. Diese Position verknüpfte er mit dem simbabwischen Verständnis historischer Selbstbestimmung.
Inklusive Entwicklung, Energiesektor und klimafitte Landwirtschaft
Simbabwe verfolge die Doktrin, niemanden zurückzulassen. Die Regierung investiere in Bergbau, Industrie, Landwirtschaft, Infrastruktur und Tourismus. Programme zielten auf die wirtschaftliche Teilhabe von Frauen und die Inklusion von Menschen mit Behinderungen. Der Energiesektor rücke erneuerbare Quellen in den Mittelpunkt. Landwirtschaftliche Vorhaben setzten auf klimaintelligente Verfahren. Ziel sei die Erhöhung der Produktivität bei reduziertem Risiko. Die Maßnahmen unterstützten Versorgungssicherheit und ländliche Einkommen. Der Ansatz ergänze regionale Wertschöpfung und Diversifizierung.
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— Ministry of Foreign Affairs and Int Trade (@MoFA_ZW) September 27, 2025
[WATCH] Hon. Prof. dr. Amon Murwira delivered a statement on behalf of His Excellency President Emmerson Dambudzo Mnangagwa at the 80th Session of the United Nations General Assembly (UNGA80) in New York, where Zimbabwe emphasized the need for multilateralism, peace and… pic.twitter.com/855IdWwxdT
Internationale Verpflichtungen, Entwicklungsfinanzierung und einseitige Maßnahmen
Murwira rief zur Umsetzung des Awaza Programme of Action und des Seville Commitment auf. Beide Rahmenwerke zielten auf verlässliche Entwicklungsfinanzierung. Sie stärkten Anpassung, Resilienz und nachhaltige Investitionen. Der Minister verurteilte einseitige Zwangsmaßnahmen gegen sein Land. Er forderte ihre bedingungslose Aufhebung und verwies auf die „Menschliche Kosten von Sanktionen“. Sanktionen belasteten Haushalte, Unternehmen und öffentliche Dienste. Sie behinderten die Erreichung nationaler Entwicklungsziele. Reformen der globalen Finanzarchitektur sollten Zugänge für Länder des Globalen Südens verbessern. Dazu gehörten fairere Konditionen, transparente Ratings und langfristige Finanzierungsfenster.
Murwira schloss die Reformforderungen an Afrikas Repräsentation im Sicherheitsrat an. Afrika müsse auf ständiger und nichtständiger Ebene angemessen vertreten sein. Entscheidungen über Kontinentfragen bräuchten afrikanische Stimme und Kontext. Die Reform des Rates solle Legitimität, Wirksamkeit und regionale Ausgewogenheit erhöhen. Der Prozess müsse die Mitgliedstaaten in den Mittelpunkt stellen. Eine Rückkehr zu überholten Strukturen sei keine Option.