Russland bekommt Marinebasis am Roten Meer

Der sudanesische Außenminister Ali Yousuf Ahmed Al-Sharif hat bei einem offiziellen Besuch in Moskau die Rolle Russlands im UN-Sicherheitsrat gewürdigt und eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern betont. Im Rahmen einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem russischen Außenminister Sergej Lawrow dankte Al-Sharif Russland für seine Unterstützung bei der Blockade einer Resolution, die eine internationale UN-Intervention in Sudan ermöglicht hätte.

„Wir lehnen jegliche Einmischung in die inneren Angelegenheiten des Sudan ab“, erklärte Al-Sharif. „Wir sind hier, um der russischen Führung, der Regierung und dem Außenministerium für ihre solidarische Haltung im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen zu danken.“

Sudan und Russland einigen sich auf Marinebasis am Roten Meer

Im Rahmen der Gespräche wurde zudem eine endgültige Vereinbarung über die Errichtung eines russischen Marinestützpunkts an der sudanesischen Küste des Roten Meeres getroffen. Bereits 2020 hatten beide Länder eine vorläufige Übereinkunft für ein logistisches Zentrum der russischen Marine mit einer maximalen Kapazität von 300 Soldaten und vier Kriegsschiffen, darunter auch nuklearbetriebene Einheiten, unterzeichnet. Die Umsetzung war jedoch bisher ins Stocken geraten.

„Sudan und Russland haben eine Einigung über die Marinebasis erzielt. Es gibt keine Hindernisse mehr, und wir haben in dieser Angelegenheit vollständiges Einvernehmen“, erklärte Al-Sharif. Lawrow lobte die positive Entwicklung der Beziehungen zwischen beiden Ländern und bekräftigte Russlands Unterstützung für Sudan auf internationaler Ebene.

Rohstoffe und Waffenlieferungen

Neben sicherheitspolitischen Themen standen wirtschaftliche Kooperationen im Mittelpunkt der Gespräche. Sudan lädt russische Unternehmen ein, in Sektoren wie Gold, Öl, Gas und Elektrizität zu investieren. Al-Sharif erörterte mit russischen Regierungsvertretern zudem Möglichkeiten zur weiteren Stärkung der politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Beziehungen. Beide Seiten bekräftigten ihre Absicht, die bilaterale Zusammenarbeit auf eine strategische Partnerschaft auszuweiten.

Russland hat Berichten zufolge den sudanesischen Streitkräften moderne Waffensysteme zur Verfügung gestellt, die zusammen mit militärischer Unterstützung aus Iran bedeutende Geländegewinne ermöglicht haben. Dies habe dazu beigetragen, dass sudanesische Regierungstruppen Gebiete in Sennar, Al-Dschazira sowie große Teile von Khartum und Um Ruwaba in Nord-Kordofan zurückerobern konnten.

Al-Sharif informierte russische Beamte und Medien über die aktuelle Lage im Sudan, darunter den andauernden Konflikt zwischen der sudanesischen Armee und den paramilitärischen Rapid Support Forces (RSF). Seit dem Ausbruch der Kämpfe im Jahr 2023 sind über 28.000 Menschen ums Leben gekommen, Millionen wurden vertrieben.

Die Reise des sudanesischen Außenministers erfolgte auf Einladung seines russischen Amtskollegen und umfasste Treffen mit hochrangigen Regierungsvertretern, darunter dem russischen Minister für natürliche Ressourcen, Alexander Koslow, sowie Mitgliedern der Duma.

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