Guinea-Bissau: Präsident Embaló setzt auf zentrale Rolle der UN

Guinea-Bissaus Präsident Úmaro Sissoco Embaló würdigte in seiner Rede vor der UN-Generalversammlung anlässlich des 80-jährigen Bestehens der Vereinten Nationen deren zentrale Rolle. Die UN sei „gerade in Zeiten tiefer globaler Unsicherheit und Krisen“ unverzichtbar. Sie bleibe das einzige Forum, in dem alle Staaten – ob groß oder klein – Sitz und Stimme hätten. Besonders hob er die Arbeit von UN-Organisationen wie WHO, UNICEF und UNDP hervor, die weltweit Millionen Menschen mit medizinischer Versorgung, Bildung, Impfstoffen und Nahrungsmitteln unterstützen und so entscheidend zur Armutsbekämpfung beitrügen.

Embaló sieht globale Herausforderungen und regionale Verantwortung

Embaló verwies auf Konflikte, politische Instabilität, Umweltkrisen und humanitäre Notlagen, die vor allem kleine und verwundbare Staaten besonders hart träfen. Zugleich verschärften steigende Schuldenlasten und sinkende Entwicklungshilfe die Situation vieler armer Länder.

Als amtierender Präsident der Gemeinschaft der Portugiesischsprachigen Länder (CPLP) kündigte er an, dass die Organisation aktiv an der Umsetzung globaler Verpflichtungen mitwirken werde – etwa aus dem Pariser Klimaabkommen und den Beschlüssen der jüngsten internationalen Konferenz zur Entwicklungsfinanzierung.

Anstehende Gipfeltreffen und nationale Entwicklung

Mit Blick auf die COP30 in Belém und den zweiten Weltgipfel für soziale Entwicklung in Doha betonte Embaló die Bedeutung multilateraler Kooperation für gemeinsame Ziele. Auf nationaler Ebene stellte er die bevorstehenden Wahlen im Jahr 2026 heraus, die transparent und glaubwürdig durchgeführt werden sollen. In den letzten fünf Jahren habe seine Regierung auf Dialog, Inklusion, politische Stabilität und die Konsolidierung des Rechtsstaates gesetzt.

Forderung nach Reformen und Ende von Sanktionen

Er forderte Reformen der UN, darunter eine Erweiterung des Sicherheitsrats und eine stärkere Stimme des Globalen Südens, um Vertrauen in die internationale Zusammenarbeit wiederherzustellen. Zudem sprach er sich für ein Ende des Embargos gegen Kuba aus. „Die Grundwerte der Vereinten Nationen – Frieden, Würde, Gleichheit, Armutsbekämpfung, Kooperation und friedliche Konfliktlösung – sind lebendig und inspirieren weiterhin den Weg der internationalen Gemeinschaft“, sagte er.

Verwandte Beiträge
Total
0
Share