ECOWAS und UN: Stärkung der Zusammenarbeit in Politik, Sicherheit und Entwicklung

Der Präsident der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft (ECOWAS), Omar Alieu Touray, empfing die stellvertretende Generalsekretärin der Vereinten Nationen (UN), Amina Mohammed, zu einem hochrangigen Treffen in Abuja. Ziel des Treffens war die Vertiefung der bilateralen Zusammenarbeit zwischen ECOWAS und den Vereinten Nationen.

Während der Gespräche wurden zentrale Themen für eine intensivere Zusammenarbeit identifiziert. Dazu zählen politische Kooperation, Frieden und Sicherheit, Handelsliberalisierung, Bildung, regionale Integration sowie menschliche Entwicklung.

Fokus auf Sicherheit und Terrorismusbekämpfung

In seiner Ansprache an die Delegation der UN betonte Präsident Touray die Bedeutung der Terrorismusbekämpfung vor dem Hintergrund der aktuellen politischen Lage in Westafrika. Er hob hervor, dass ECOWAS eng daran arbeite, die Umsetzung der UN-Sicherheitsratsresolution 2719, die die Finanzierung des Friedens- und Sicherheitsbudgets der Afrikanischen Union sicherstellen soll, voranzutreiben. „Es ist entscheidend, dass diese Resolution nicht zu einer weiteren inaktiven Entscheidung wird“, so Touray.

Zusätzlich informierte Touray über die Reaktion von ECOWAS auf den Austritt von Burkina Faso, Mali und Niger aus der Organisation. Beide Seiten diskutierten die kurz- und langfristigen Auswirkungen dieses Schrittes, insbesondere im Hinblick auf Handelsbeziehungen.

Herausforderungen und Handlungsfelder

Amina Mohammed betonte ihrerseits die Bedeutung einer stärkeren Anpassung der politischen Maßnahmen an regulatorische Rahmenbedingungen. Sie hob hervor, dass die Verbesserung der Energieinfrastruktur eine zentrale Rolle spiele, um kleinen und mittelständischen Unternehmen in der Region eine stabile Grundlage zu bieten. Weitere wichtige Themen waren die Modernisierung des Finanzsystems, die Schaffung eines förderlichen Investitionsumfelds sowie die Stärkung der öffentlichen Verwaltung.

Zudem wies Mohammed auf bestehende Herausforderungen in Bereichen wie Ernährungssicherheit und Landwirtschaft hin und hob hervor, dass eine engere Zusammenarbeit erforderlich sei, um diese Probleme effektiv anzugehen.

Fortschritte bei der Integration der Region

Präsident Touray wurde während der Gespräche von einer hochrangigen ECOWAS-Delegation begleitet, darunter Dr. Tony Elumelu, Direktor für Freizügigkeit, und Dr. Kola Fofola, Direktor für Handel. Die Delegation berichtete über Fortschritte bei der regionalen Integration, insbesondere im Zusammenhang mit der Afrikanischen Kontinentalen Freihandelszone (AfCFTA).

Abschließend betonte Touray die Bedeutung der langjährigen Partnerschaft zwischen ECOWAS und den Vereinten Nationen. „Themen wie Frieden und Sicherheit, humanitäre Hilfe und wirtschaftliche Entwicklung sind für uns von zentraler Bedeutung. Wir müssen einen besonderen Fokus auf menschliche Entwicklung, Bildung und Ernährungssicherheit legen“, erklärte er.

Mohammed fasste das Treffen wie folgt zusammen: „Wir haben uns auf Prioritäten verständigt und über Möglichkeiten gesprochen, unsere Arbeit aus dem vergangenen Jahr zu konsolidieren. Angesichts der Herausforderungen im Sahel, wirtschaftlicher und geopolitischer Spannungen müssen wir weiterhin eng zusammenarbeiten.“

Das Treffen mit der stellvertretenden Generalsekretärin der UN war der erste hochrangige Besuch bei der ECOWAS-Kommission im Jahr 2025.

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