Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen hat das Mandat der Multidimensionalen Integrierten Stabilisierungsmission der Vereinten Nationen in der Zentralafrikanischen Republik bis zum 15. November 2026 verlängert. Die Resolution 2800 erhielt 14 Stimmen – die Vereinigten Staaten enthielten sich. Die Entscheidung fiel nach intensiven Verhandlungen, die durch die anhaltende Liquiditätskrise der Vereinten Nationen geprägt waren. Frankreich legte den Entwurfstext vor und leitete zwei Verhandlungsrunden sowie eine Informationssitzung mit dem UN-Sekretariat ein, um die Auswirkungen der Budgeteinschränkungen auf die Mission zu klären.
Schwerpunkte des neuen Mandats und Anpassung der Truppenstärke

Die Resolution bestätigt die zentralen Aufgaben der Mission. Dazu gehören die Unterstützung des Wahlprozesses, der Schutz der Zivilbevölkerung, die Ausweitung staatlicher Autorität im gesamten Staatsgebiet sowie die Umsetzung des Politischen Abkommens für Frieden und Versöhnung.
Die Obergrenzen des Personals wurden angepasst. Das militärische Kontingent umfasst künftig 14 046 Soldaten sowie 580 Beobachter und Stabsoffiziere. Die Polizeikomponente besteht aus 2 999 Kräften, darunter 589 Einzelpolizisten und 2 410 Mitglieder geschlossener Polizeieinheiten. Zusätzlich bleiben 108 Justizvollzugsbedienstete Teil der Mission. Der Sicherheitsrat kündigte an, die Personalstärken fortlaufend zu überprüfen und nach Abschluss der Wahlprozesse 2025 und 2026 neu zu bewerten.
Positionen im Sicherheitsrat
Mehrere Ratsmitglieder bezeichneten die Mission als wichtigen Stabilitätsfaktor. Sierra Leone verwies im Namen der A3 Plus auf Fortschritte im vergangenen Jahr, betonte jedoch die weiterhin fragile Lage in Grenzgebieten. Die Vereinigten Staaten erklärten ihre Enthaltung mit dem Wunsch nach einer sechsmonatigen Verlängerung und verwiesen auf die bevorstehenden Wahlen als zentrale Wegmarke. Zudem forderte die US-Delegation eine Budgetplanung, die der Finanzlage der Vereinten Nationen entspricht.

Russland hob die eigenen Beiträge zur Stabilisierung hervor und verwies auf eine fortschreitende Normalisierung der politischen Lage. China betonte die Bedeutung der Resolution für die Umsetzung des nationalen Entwicklungsplans und des Friedensabkommens. Pakistan bezeichnete die Mission als Beispiel erfolgreicher multidimensionaler Friedenssicherung.
Reaktionen der Zentralafrikanischen Republik
Der ständige Vertreter der Zentralafrikanischen Republik dankte dem Sicherheitsrat für die Unterstützung und hob die Bedeutung verlässlicher finanzieller Mittel hervor. Präsident Faustin Archange Touadéra hatte bereits im Oktober auf mögliche sicherheitsrelevante und humanitäre Folgen der Budgetkürzungen hingewiesen und betont, dass die Mission eine zentrale Rolle bei der Sicherung politischer und institutioneller Fortschritte spiele.
UN Security Council adopts resolution 2800 (2025) by a vote of 14 in favour to 0 against, with 1 abstention (USA), renewing the mandate of the UN Multidimensional Integrated Stabilization Mission in the Central African Republic 🇨🇫 @UN_CAR for another year. pic.twitter.com/D6fKqLAbKl
— United Nations Geneva (@UNGeneva) November 14, 2025
Lokale Friedensinitiativen und Entwicklungen vor Ort
Die Mission berichtete über Fortschritte bei lokalen Friedensprozessen. Sprecherin Florence Marchal verwies auf ein Ende Oktober in Am Dafock unterzeichnetes lokales Friedensabkommen zwischen Gemeinschaften an der Grenze zu Sudan.
MINUSCA unterstützte den Dialog und begleitete die folgenden Sensibilisierungsmaßnahmen. Mehr als 3 000 Personen nahmen an Informationsformaten und Radioprogrammen teil. Seit der Unterzeichnung habe sich die Sicherheitslage verbessert. Die Achse Birao–Am Dafock sei wieder frei befahrbar und vertriebene Familien seien in ihre Herkunftsorte zurückgekehrt.
MINUSCA bereitet Wahlen in der Zentralafrikanischen Republik vor
Am 13. November erhielt die Nationale Wahlbehörde in Bangui 892 135 Wählerkarten. Die Mission unterstützt den Transport und die Verteilung der Karten, von denen mehr als 690 000 in die Regionen gebracht werden sollen. Die Produktion und Distribution der Materialien wurde von der Regierung finanziert und von Partnern wie Kamerun, Kanada, der Europäischen Union, Frankreich, Marokko, dem Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen und der Schweiz unterstützt.
#pressconference : La porte-parole a salué le renouvellement du mandat de la #MINUSCA et réaffirmé l’appui de la Mission aux autorités pour préserver et consolider les acquis enregistrés dans la consolidation de la stabilité au profit des populations 🇨🇫. https://t.co/Cg2pKMu9KX pic.twitter.com/eHq5KIN6Q3
— MINUSCA (@UN_CAR) November 14, 2025
Zur Sicherung des Wahlprozesses übergab MINUSCA Ausrüstung an die nationalen Sicherheitskräfte, darunter Material für den Ordnungsdienst, Motorräder und Zelte. Diese Maßnahmen sind Teil des integrierten Sicherheitsplans für die Wahlen. Zudem wurde am 12. November die Hotline 1325 reaktiviert, über die Vorfälle von Gewalt, Diskriminierung und Betrugsversuchen gemeldet werden können.
Berichtspflichten gegenüber dem Sicherheitsrat
Der Sicherheitsrat fordert den Generalsekretär auf, im Februar, Juni und Oktober 2026 über die Umsetzung des Mandats zu berichten. Ein weiterer Bericht zur möglichen Übergabe bestimmter Aufgaben an nationale Institutionen oder an das UN-Landesteam soll bis 15. September 2026 vorgelegt werden.