Tschad: Deutschland und die UN unterstützen Flüchtlinge

Im Rahmen der sogenannten Haguina-Initiative hat die Bundesregierung zusammen mit den Vereinten Nationen ein innovatives Programm zur Unterstützung von Flüchtlingen und Aufnahmegemeinden im Tschad gestartet.

Ziel ist es, durch die Vergabe von Land langfristige Perspektiven für die Integration der Flüchtlinge aus dem Sudan zu schaffen und die Eigenständigkeit der Menschen zu fördern.

Land als Schlüssel zur Selbstversorgung

Die Initiative sieht vor, brachliegende und degradierte Flächen nutzbar zu machen und an Flüchtlinge sowie bedürftige Einheimische zu verteilen. In der ersten Phase werden 3.138 Hektar Land auf etwa 3.000 Familien aufgeteilt, jeweils zur Hälfte an Flüchtlinge und an Einheimische. „Wer fruchtbares Land hat, kann sich selbst versorgen. Wer fruchtbares Land hat, kann bleiben“, betonte Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze während ihres Besuchs im Tschad.

Das Programm wird durch einen vom Welternährungsprogramm (WFP) eingerichteten Fonds finanziert, der mit sieben Millionen US-Dollar ausgestattet ist. Deutschland spielt hierbei eine zentrale Rolle als Partner und Unterstützer. Die Urbarmachung des Landes erfolgt mit Unterstützung der UN-Organisationen, darunter FAO, UNHCR und UNICEF, und bietet den Betroffenen erste Einkommensmöglichkeiten.

Förderung von Integration und Klimaschutz im Tschad

Neben der wirtschaftlichen Unterstützung dient das Programm auch der Anpassung an den Klimawandel und der Bekämpfung der Wüstenbildung. Mit traditionellen Techniken wie der „Halbmondtechnik“ werden brachliegende Flächen wieder fruchtbar gemacht. Diese Maßnahmen sollen nicht nur die Ernährungssicherheit, sondern auch den sozialen Zusammenhalt zwischen Flüchtlingen und Aufnahmegemeinden stärken.

„Diese Initiative ist beispielhaft dafür, wie starke Partnerschaften Flüchtlinge und lokale Gemeinschaften unterstützen können“, erklärte Rania Dagash-Kamara, Beigeordnete Exekutivdirektorin des WFP. Studien der Weltbank untermauern die Effektivität dieses Ansatzes: Jeder investierte Euro in die Widerstandsfähigkeit von Menschen in fragilen Situationen spart vier Euro an humanitärer Hilfe.

Deutsch-tschadische Zusammenarbeit intensiviert

Während ihres Besuchs im Tschad führte Bundesministerin Schulze Gespräche mit dem tschadischen Außenminister Abderaman Koulamallah. Die Themen reichten von der Stärkung der bilateralen Zusammenarbeit zwischen dem Tschad und der Bundesrepublik in Bereichen wie Bildung und Gesundheit bis hin zur internationalen Unterstützung für Flüchtlinge. Beide Seiten bekräftigten ihr Engagement, die Kooperation durch konkrete Projekte zu vertiefen.

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