„Die Impfung gegen das das Marburg-Virus beginnt heute sofort“, erklärte Dr. Nsanzimana in einer Pressekonferenz. Dabei betonte er, dass das Gesundheitspersonal besonders stark von der Krankheit betroffen sei, da 80 % der Fälle auf diese Gruppe entfielen. Ziel der Impfkampagne sei es, sowohl das medizinische Personal als auch diejenigen zu schützen, die in Kontakt mit Infizierten stehen, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen.
Das Gesundheitsministerium hat laut Minister Nsanzimana bereits 700 Dosen des Impfstoffs erhalten. Diese werden vorrangig an Gesundheitspersonal und Ersthelfer verabreicht, um das Risiko einer weiteren Verbreitung des Virus zu minimieren. Obwohl die zur Verfügung stehende Menge begrenzt ist, laufen Verhandlungen, um zusätzliche Impfstoffe zu beschaffen.
Epidemie soll frühzeitig eingedämmt werden
Die aus den USA gelieferten Impfdosen wurden vom Sabin Vaccine Institute entwickelt und sollen in einem gezielten Versuch eingesetzt werden, der sich auf das stark betroffene Gesundheitspersonal konzentriert. „Mit den Impfstoffen haben wir ein mächtiges Werkzeug, um die Verbreitung dieses Virus zu stoppen“, betonte der Gesundheitsminister. Er hob außerdem hervor, dass die Einrichtung von Labors in allen Provinzen sicherstellen soll, dass die Bevölkerung schnellen Zugang zu Tests und Ergebnissen hat.
Virus ya Marburg ikwirakwira binyuze mu gukora ku matembabuzi y’uyirwaye kandi wagaragaje ibimenyetso.
Niba utega moto mu ngendo zawe, gira umuco wo gusukura kasike (casque) mbere yo kuyambara.#Tuzatsinda pic.twitter.com/bdHsgcM3Oq
— Ministry of Health | Rwanda (@RwandaHealth) 6. Oktober 2024
Trotz der begrenzten Verfügbarkeit der Impfstoffe geht das Gesundheitsministerium davon aus, dass die Epidemie gestoppt werden kann, bevor eine großflächige Impfung notwendig wird. Die Bevölkerung wird dazu aufgerufen, bei Symptomen die landesweite Hotline 114 zu kontaktieren.
Internationale Unterstützung und Zusammenarbeit
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat ihre Unterstützung für Ruanda zugesichert. Der WHO-Repräsentant im Land, Dr. Brian Chirombo, betonte, dass die Organisation weiterhin eng mit der ruandischen Regierung zusammenarbeiten werde, um sicherzustellen, dass alle notwendigen Maßnahmen ergriffen werden. „Wir werden als Partner weiterhin alles daransetzen, dass Ruanda über die nötigen Mittel verfügt, um das Virus zu besiegen“, sagte er während der Pressekonferenz.
Die WHO stuft das Marburg-Virus als äußerst gefährlich ein, mit einer Sterblichkeitsrate von bis zu 88 %. Die Krankheit gehört zur gleichen Virenfamilie wie Ebola und verursacht schwere hämorrhagische Fieber.
Ruanda bestätigte seinen ersten Ausbruch des Marburg-Virus am 27. September 2024. Seitdem wurden 46 Infektionsfälle und 12 Todesfälle gemeldet. Die Quelle des Ausbruchs ist nach wie vor unklar, und die Behörden verstärken ihre Maßnahmen, um die Epidemie einzudämmen und die Ursache der Infektionen zu ermitteln.