entralafrikanische Republik: Validierung des Nationalen Entwicklungsplans 2024-2025 gestartet Bangui, 13. September 2024 – Präsident Faustin Archange Touadéra eröffnete am Freitag die nationale Validierungswerkstatt des Nationalen Entwicklungsplans (PND-RCA) der Zentralafrikanischen Republik für den Zeitraum 2024-2025. An der Veranstaltung nahmen unter anderem der Präsident der Nationalversammlung, Simplice Mathieu Sarandji, und Premierminister Félix Moloua teil. Das Ziel dieses Workshops besteht darin, einen Konsens zwischen den beteiligten Akteuren zu erreichen und die nationale Verantwortung für das Entwicklungsprogramm der Zentralafrikanischen Republik (PND-RCA) zu stärken. Dabei sollen die Anpassungen und Empfehlungen in einen detaillierten Aktionsplan integriert werden. Ein neuer Ansatz zur Förderung der sozioökonomischen Entwicklung In seiner Eröffnungsrede betonte Präsident Touadéra die Bedeutung des Programms für den langfristigen sozioökonomischen Aufschwung des Landes. Er erklärte, dass dieser Plan Teil seiner Strategie sei, um den nach der Umsetzung des Plans für Wiederaufbau und Friedenskonsolidierung (RCPCA) notwendigen nächsten Schritt zu gehen. Der RCPCA wurde zwischen 2017 und 2023 durchgeführt und habe zur Stabilisierung der Lage in der Zentralafrikanischen Republik beigetragen. „Der neue Plan, den Sie nun prüfen werden, ist ambitioniert, aber realistisch. Es bleibt eine große Herausforderung, den langfristigen wirtschaftlichen und sozialen Wiederaufbau zu gewährleisten“, so der Präsident. Er betonte auch die Notwendigkeit, dass sowohl nationale als auch internationale Akteure zusammenarbeiten, um diese Ziele zu erreichen. Herausforderungen und Chancen Obwohl die Lage in der Zentralafrikanischen Republik sich allmählich verbessert, bestehen laut Touadéra weiterhin erhebliche Herausforderungen. Er hob die Bedeutung von Partnerschaften hervor, insbesondere im Hinblick auf die Modernisierung der Infrastruktur, und betonte, dass die Ergebnisse dieses Workshops dem Land helfen sollen, wirtschaftlich und sozial wieder auf die Beine zu kommen. Wirtschaftsminister Richard Filakota lobte die Initiative des Präsidenten und sieht im neuen Entwicklungsplan einen entscheidenden Schritt für das Land. Er betonte, dass die Zentralafrikanische Republik nun in eine Phase eintritt, in der politische Stabilität und wirtschaftliche Entwicklung Hand in Hand gehen müssen, um den Wohlstand für alle Bürger zu fördern. „Dieser nationale Workshop bietet uns die Gelegenheit, Erfahrungen auszutauschen und die Erwartungen der Bevölkerung in einem ehrgeizigen Plan zusammenzuführen, der das Fundament für die Zukunft unseres Landes legt“, so Filakota. Breite Teilnahme am Workshop Der Workshop versammelte über 100 Teilnehmer, darunter Vertreter der Ministerien, Institutionen, technischer und finanzieller Partner sowie der Zivilgesellschaft und Presse. Gemeinsam sollen sie die Weichen für eine erfolgreiche Umsetzung des Nationalen Entwicklungsplans stellen.

Präsident Faustin-Archange Touadéra kritisiert eigenes Kabinett wegen Erfolglosigkeit

In einem ungewöhnlich scharfen öffentlichen Auftritt hat der Präsident der Zentralafrikanischen Republik, Faustin-Archange Touadéra, sein Kabinett wegen mangelnder Ergebnisse kritisiert. Die Rede, die neun Jahre nach seinem Amtsantritt gehalten wurde, verdeutlicht jedoch auch die Schwächen seiner eigenen Regierung.

Ein öffentlicher Tadel mit strategischem Kalkül?

Während seiner einstündigen Ansprache vor einem sichtlich überraschten Ministerrat listete Touadéra eine Reihe von Versäumnissen auf: Abwesenheiten bei Kabinettssitzungen, überlange Auslandsreisen und undichte Stellen in den sozialen Medien. Mit Sätzen wie „Ich will Ergebnisse. Das Volk will Ergebnisse“ machte er klar, dass er mit der Leistung seiner Regierung unzufrieden ist.

Beobachter sehen darin jedoch weniger einen echten Reformwillen als vielmehr eine taktische Reaktion. Durch die öffentliche Kritik versucht der Präsident offenbar, von seiner eigenen Verantwortung für die Krise abzulenken. Trotz jahrelanger Versprechen bleibt die Zentralafrikanische Republik von Korruption, Armut und mangelnder Sicherheit geprägt.

Ein Land ohne Sicherheit und Perspektiven

Touadéras Kritik an seinem Kabinett kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass die zentralen Probleme des Landes ungelöst bleiben, so das Medium CorbeauNews . Die Sicherheitslage bleibt kritisch, vor allem in den ländlichen Gebieten, wo bewaffnete Gruppen weiterhin operieren. Gleichzeitig sind die öffentlichen Dienstleistungen stark eingeschränkt, und die Armutsrate nimmt weiter zu. Viele Bürger fühlen sich von der Regierung im Stich gelassen.

Die Rede offenbarte auch die innere Zerrissenheit des Touadéra-Regimes. Einerseits erneuerte der Präsident sein Vertrauen in den Premierminister, andererseits zog er die Arbeit seines Kabinetts in Zweifel. Solche widersprüchlichen Botschaften schwächen das ohnehin fragile Vertrauen in die Regierung weiter.

Wahlen werfen ihren Schatten voraus

Die Rede kommt zu einem kritischen Zeitpunkt, da in Kürze lokale und präsidiale Wahlen anstehen. Die öffentliche Demütigung seiner Minister deutet auf ein Klima der Unsicherheit und Instabilität hin. Zudem könnte der Appell an „Vorsicht und Zurückhaltung“ ein Versuch sein, Spannungen innerhalb der Regierung und mögliche Kritik zu unterdrücken.

Die jüngste Ansprache von Faustin-Archange Touadéra zeigt vor allem die Erschöpfung seines Regimes. Nach fast einer Dekade im Amt ist das Versprechen, die Zentralafrikanische Republik zu stabilisieren, weitgehend unerfüllt geblieben. Während der Präsident versucht, die Schuld auf sein Kabinett abzuwälzen, wächst der Unmut der Bevölkerung über die ausbleibenden Fortschritte.

Die Zentralafrikaner erwarten mehr als bloße Schuldzuweisungen. Der Ruf nach einer Regierung, die das Land wirklich voranbringt, wird immer lauter – doch die Antwort der politischen Führung bleibt unklar.

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