IGAD Treffen in der Türkei.

IGAD: Die Diaspora & die Bekämpfung von Extremismus

Am 28. September 2024 nahm die Intergovernmental Authority on Development (IGAD), vertreten durch Frau Fathia Alwan, Direktorin der Abteilung für Gesundheit und soziale Entwicklung, an der 10. Internationalen Somali-Diaspora-Konferenz in Istanbul, Türkei, teil.

Diese Konferenz, die unter dem Motto „Die Rolle der somalischen Diaspora“ stand, feierte die bedeutenden Beiträge von Somaliern im Ausland sowohl für ihre Heimatländer als auch für ihre Gastländer. Die Veranstaltung setzte sich zudem zum Ziel, das Potenzial der somalischen Gemeinschaft weltweit durch kollektives Handeln zu stärken.

Die Rolle der Diaspora in der Entwicklung Somalias

Laut Frau Alwan ist IGAD fest entschlossen, die Diasporagemeinschaften zu befähigen, als Katalysatoren für transformative Entwicklung innerhalb der Mitgliedsstaaten und in der gesamten IGAD-Region zu wirken. Im Rahmen der Konferenz hob sie die Bedeutung der somalischen Diaspora für die wirtschaftliche und soziale Entwicklung Somalias hervor. Migration spiele eine wesentliche Rolle für die Lebensgestaltung der Menschen in den IGAD-Mitgliedstaaten, erklärte Alwan und unterstrich die entscheidende Rolle der Rücküberweisungen für die lokalen Wirtschaften.

Nach Angaben von IGAD beliefen sich die Rücküberweisungen in die IGAD-Mitgliedstaaten im Jahr 2023 auf 6,4 Milliarden US-Dollar, was 3 % des Bruttoinlandsprodukts der gesamten Subregion entspricht. Diese Gelder sind eine wichtige Einnahmequelle für viele Haushalte und tragen entscheidend zur wirtschaftlichen Stabilität bei. Alwan betonte, dass IGAD zusammen mit der United Nations Capital Development Fund (UNCDF) und mit Unterstützung der schwedischen Regierung daran arbeite, die Gesetze, Standards und Verfahren für Rücküberweisungen innerhalb der Region zu harmonisieren. Dies solle die Effizienz erhöhen und die Kosten für Überweisungen senken, die derzeit bei etwa 9 % liegen – deutlich höher als der unter den Zielen für nachhaltige Entwicklung angestrebte Satz von 3 %.

Erfolge in der Schuldenpolitik und neue Initiativen

IGAD konnte im Dezember 2023 erfolgreich einen entscheidenden Schritt für Somalia erreichen: die Schuldenerleichterung. Dies wurde durch jahrelange diplomatische Bemühungen der Organisation ermöglicht, welche die wirtschaftliche Entwicklung Somalias nachhaltig beeinflussen soll. Die Schuldenerleichterung wird es Somalia ermöglichen, wieder Zugang zu internationalen Krediten zu erhalten, die dringend benötigte Investitionen in Infrastruktur, Bildung und den Gesundheitssektor fördern können.

Darüber hinaus betonte Alwan, dass IGAD auch weiterhin Projekte fördert, die auf die Verbesserung des Lebensstandards in der Region abzielen. Dabei liegt ein besonderes Augenmerk auf der nachhaltigen Entwicklung, vor allem durch die Unterstützung von Programmen, die auf den Aufbau von Kapazitäten im Bereich erneuerbare Energien abzielen. Diese Initiativen spiegeln die Überzeugung wider, dass langfristiger Frieden und Stabilität nur durch wirtschaftliche und soziale Entwicklung erreicht werden können.

Attentat in Mogadishu: Die Bedrohung durch Extremismus und die IGAD Reaktion

Parallel zu den Entwicklungsinitiativen von IGAD bleibt die Organisation stark in die Bemühungen zur Bekämpfung von Terrorismus und Extremismus eingebunden. Nur einen Tag nach der Somali-Diaspora-Konferenz verurteilte der Exekutivsekretär von IGAD, H.E. Dr. Workneh Gebeyehu, die Bombenanschläge in Mogadischu und der Region Mittlerer Shabelle, die am 28. September 2024 zahlreiche Menschenleben forderten.

In einer öffentlichen Erklärung äußerte Dr. Gebeyehu tiefes Mitgefühl mit den Opfern und ihren Familien und bekräftigte IGADs Unterstützung für Somalia auf seinem Weg zu Frieden und Stabilität. „IGAD steht fest an der Seite des somalischen Volkes und seiner Regierung gegen diese abscheulichen Anschläge. Solche terroristischen Akte werden unseren Willen nicht erschüttern, und wir bleiben zuversichtlich, dass Somalia diese schwierigen Zeiten überstehen wird“, erklärte Dr. Gebeyehu.

IGAD bleibt entschlossen, seine Mitgliedstaaten bei der Bekämpfung von Extremismus und der Stärkung der regionalen Stabilität zu unterstützen. Der Fokus liegt dabei auf der Förderung von Frieden, Sicherheit und einer Vision des gemeinsamen Fortschritts. Dr. Gebeyehu hob hervor, dass die Bemühungen zur Bekämpfung des Terrorismus untrennbar mit der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung verknüpft seien. Nur durch die Verbesserung der Lebensbedingungen und die Schaffung wirtschaftlicher Perspektiven könne langfristiger Frieden gewährleistet werden.

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