Die Europäische Union hat eine umfassende Strategie für das Horn von Afrika verabschiedet, um die geopolitisch wichtige Region gezielt zu stabilisieren und langfristig zu stärken. Der Rat für Auswärtige Angelegenheiten hat dabei mehrere Prioritäten festgelegt: die Förderung von Frieden, Sicherheit und Demokratie sowie die Unterstützung einer nachhaltigen wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung. Diese Maßnahmen sollen nicht nur Konflikte eindämmen, sondern auch die Resilienz der Bevölkerung stärken und die regionale Integration vorantreiben.
Die Strategie betont die Rolle von Multilateralismus und regelbasierter internationaler Ordnung, während die EU gleichzeitig ihren Ansatz der gemeinsamen Verantwortung hervorhebt. Dies bedeutet, dass Projekte und Partnerschaften auf einem klaren Verständnis gemeinsamer Zuständigkeiten basieren sollen. Zudem setzt die EU auf das Prinzip „Team Europa“, das auf eine koordinierte Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedstaaten und europäischen Institutionen abzielt.
Schwerpunkte der EU-Strategie im Horn von Afrika
Ein zentrales Element der neuen Strategie ist die Unterstützung der Stabilisierung in Somalia. Hier plant die EU, die Nachfolgemission der Afrikanischen Union (AUSSOM) zeitlich begrenzt über die Europäische Friedensfazilität zu finanzieren. Darüber hinaus setzt sich die EU für ein Waffenembargo gegen den Sudan ein und arbeitet an einem Sanktionspaket gegen hochrangige Militärs, um die Konfliktparteien zu einem Waffenstillstand zu drängen. Laut Ratsdokumenten sieht die EU die Bekämpfung der humanitären Krise im Sudan als vorrangig an.
Die Region des Roten Meeres, des westlichen Indischen Ozeans und die Nilregion stehen ebenfalls im Fokus der EU. Die geplanten Maßnahmen umfassen die Förderung der sozioökonomischen Erholung nach der COVID-19-Pandemie, den Ausbau des Handels und die Vertiefung der regionalen Integration. Nachhaltige Entwicklung und Klimaanpassung sind weitere zentrale Themen, um langfristig Stabilität und Wachstum zu sichern.
Langfristige Ziele und Umsetzung
Die EU verfolgt mit der neuen Strategie die Vision, regionale Konflikte durch präventive Maßnahmen zu entschärfen und demokratische Strukturen zu stärken. Dies umfasst die Unterstützung bei der Reform staatlicher Institutionen sowie die Förderung der Menschenrechte. Gleichzeitig soll das wirtschaftliche Potenzial der Region durch gezielte Investitionen und Handelspartnerschaften besser genutzt werden.
Die Strategie betont die Wichtigkeit lokaler Partnerschaften. Durch die Zusammenarbeit mit der Afrikanischen Union und anderen regionalen Organisationen sollen nachhaltige Lösungen für die Herausforderungen am Horn von Afrika gefunden werden.
Die EU unterstreicht, dass ihre Maßnahmen durch ein starkes Engagement für Frieden, Resilienz und gute Regierungsführung getragen werden.