USA schließen neue Gesundheitsabkommen mit Uganda und Lesotho

Die Vereinigten Staaten haben mit Uganda und Lesotho neue mehrjährige Abkommen zur gesundheitlichen Zusammenarbeit unterzeichnet. Die Vereinbarungen sind Teil der sogenannten America First Global Health Strategy und zielen auf den Ausbau widerstandsfähiger, national getragener Gesundheitssysteme. Beide Abkommen sehen umfangreiche finanzielle Zusagen, Ko-Investitionen der Partnerländer sowie strukturelle Reformen bei Finanzierung, Datensystemen und Personal vor.

Neue bilaterale Gesundheitsabkommen mit Uganda und Lesotho

Am 10. Dezember 2025 unterzeichneten die USA jeweils fünfjährige bilaterale Memoranden of Understanding mit den Regierungen Ugandas und Lesothos. Wie das US-Außenministerium erklärte, sollen die Abkommen „robuste, eigenständige und nachhaltige Gesundheitssysteme“ fördern und gleichzeitig zentrale globale Gesundheitsziele verfolgen.

In Uganda vereinbarten beide Staaten eine nahezu 2,3 Milliarden US-Dollar umfassende Kooperation. Davon planen die USA Investitionen von bis zu 1,7 Milliarden US-Dollar, insbesondere zur Bekämpfung von HIV/AIDS, Tuberkulose, Malaria und anderen Infektionskrankheiten. Die ugandische Regierung sagte im Gegenzug Ko-Investitionen von mehr als 500 Millionen US-Dollar zu, im Einklang mit dem National Development Plan IV und der Vision 2040 des Landes.

Für Lesotho wurde ein Abkommen mit einem Gesamtvolumen von 364 Millionen US-Dollar geschlossen. Die Vereinigten Staaten beabsichtigen, bis zu 232 Millionen US-Dollar bereitzustellen, während Lesotho 132 Millionen US-Dollar für seine nationale HIV/AIDS-Bekämpfung einplant.

Schwerpunkt auf HIV/AIDS, Tuberkulose und Malaria

Ein zentraler Bestandteil beider Abkommen ist die Fortführung der seit Jahrzehnten bestehenden US-Gesundheitshilfeprogramme, insbesondere im Bereich HIV/AIDS. In Uganda soll ein erheblicher Teil der Mittel für Prävention, Diagnostik und Behandlung eingesetzt werden. Gleichzeitig sieht das Abkommen Maßnahmen zur Stärkung des gesamten Gesundheitssystems vor, darunter die Digitalisierung von Gesundheitsdaten und die Unterstützung konfessioneller Gesundheitseinrichtungen.

Auch die Gesundheitsversorgung der ugandischen Streitkräfte ist Teil der Vereinbarung. Diese spielen laut US-Angaben eine Rolle bei regionalen Einsätzen und logistischen Operationen.

In Lesotho liegt der Fokus ebenfalls auf HIV/AIDS. Ergänzend sollen Investitionen in den Ausbau des Gesundheitspersonals, in Datensysteme sowie in Überwachung und Reaktion auf Krankheitsausbrüche erfolgen. Laut US-Außenministerium eröffnet das Abkommen zudem Spielräume für technologische Innovationen, etwa bei der digitalen Vernetzung von Gesundheitseinrichtungen oder bei neuen Logistiklösungen für medizinische Produkte.

Ko-Investitionen und nationale Verantwortung

Ein zentrales Prinzip der neuen Abkommen ist die stärkere finanzielle und strukturelle Verantwortung der Partnerländer. Die US-Regierung betont, dass langfristig eine schrittweise Übertragung von Aufgaben und Kosten an die nationalen Gesundheitssysteme vorgesehen ist.

In der begleitenden Grundsatzdokumentation heißt es, Ziel sei es, „die finanzielle Verantwortung, technische Funktionen und Datensysteme schrittweise an die Partnerregierungen zu übergeben“, um Abhängigkeiten zu reduzieren und nachhaltige Strukturen zu schaffen. Die USA verpflichten sich jedoch, kurzfristig weiterhin 100 Prozent der Kosten für medizinische Grundversorgung, Medikamente und das aktuell von ihnen finanzierte Gesundheitspersonal zu tragen.

Zitate aus dem US-Außenministerium

Der stellvertretende Sprecher des US-Außenministeriums, Thomas Pigott, erklärte anlässlich der Unterzeichnung der Abkommen, Ziel sei es, „widerstandsfähige, selbsttragende und dauerhafte Gesundheitssysteme“ aufzubauen. Die bilateralen Vereinbarungen seien Ausdruck der strategischen Bedeutung der Beziehungen zu Uganda und Lesotho.

In der übergeordneten Strategie wird der Ansatz so zusammengefasst: „Die Vereinigten Staaten sind der weltweite Führer im Bereich der globalen Gesundheit. Unsere Programme haben Millionen Leben gerettet, müssen aber effizienter, transparenter und nachhaltiger werden.“
Weiter heißt es: „Afrika darf nicht länger nur Patient sein, sondern muss Gestalter und Träger seiner eigenen gesundheitlichen Zukunft werden.“

Einbettung in die America First Global Health Strategy

Die Abkommen mit Uganda und Lesotho sind Teil einer breiteren Initiative, mit der die USA bis Ende 2025 ähnliche Vereinbarungen mit Dutzenden Empfängerländern abschließen wollen. Laut Strategiepapier sollen diese Abkommen nicht nur Gesundheitsziele verfolgen, sondern auch bilaterale Beziehungen stärken und die Eigenständigkeit der Partnerländer fördern.

Das Strategiepapier nennt drei übergeordnete Ziele: den Schutz der USA vor globalen Gesundheitsrisiken, die Stärkung bilateraler Beziehungen und die Förderung wirtschaftlicher Stabilität. Besonders Afrika wird dabei als strategisch bedeutende Region hervorgehoben, unter anderem wegen des demografischen Wachstums, der hohen Krankheitslast und der sicherheitspolitischen Bedeutung. Kritiker warnen jedoch vor dem Ausverkauf sensibler Gesundheitsdaten.

Die Vereinigten Staaten verweisen darauf, seit 2001 mehr als 204 Milliarden US-Dollar in globale Gesundheitshilfe investiert zu haben. Ein erheblicher Teil davon floss nach Subsahara-Afrika, wo laut US-Angaben deutliche Rückgänge bei HIV-, Tuberkulose- und Malaria-bedingten Todesfällen verzeichnet wurden America-First-Global-Health-Str…

Umsetzung und Kontrolle

Beide Abkommen enthalten Mechanismen zur Leistungsüberwachung. Die Bereitstellung weiterer US-Mittel soll an das Erreichen gemeinsam festgelegter Gesundheitsindikatoren geknüpft werden. Dazu zählen unter anderem Fortschritte bei der Eindämmung von HIV/AIDS, der Ausbau nationaler Datensysteme sowie steigende Eigeninvestitionen der Partnerstaaten.

Die US-Regierung kündigte an, in den kommenden Wochen weitere bilaterale Gesundheitsabkommen in Afrika und anderen Regionen zu unterzeichnen.

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