Der mosambikanische Präsident Daniel Chapo hat beim UN-Klimagipfel (COP30) im brasilianischen Belém zu einem gerechten und verlässlichen System der Klimafinanzierung aufgerufen. Zum Abschluss des Weltgipfels erklärte Chapo, Länder wie Mosambik, die kaum Emissionen verursachen, aber stark unter den Folgen des Klimawandels leiden, benötigten „vorhersehbare und zugängliche Mittel für Anpassung und Resilienz“.
Forderung nach Klimagerechtigkeit
„Die Länder, die am meisten zur Umweltverschmutzung beitragen, müssen jene kompensieren, die am meisten unter den Folgen leiden“, sagte Chapo vor der Presse. Ohne verbindliche Zusagen der wohlhabenden Staaten werde es „keine echte Klimagerechtigkeit“ geben.
Mosambik zählt laut den Vereinten Nationen zu den zehn weltweit am stärksten vom Klimawandel betroffenen Ländern. Das Land wird regelmäßig von Überschwemmungen und Zyklonen heimgesucht, deren Häufigkeit und Intensität durch die Erwärmung der Ozeane zunimmt.

Chapo lobte den Einsatz des brasilianischen Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva, der internationale Mittel für den Klimaschutz mobilisiert. Bereits 5,5 Milliarden US-Dollar seien für weltweite Maßnahmen zur Minderung und Anpassung an den Klimawandel zugesagt worden.
Mosambik habe seinerseits einen nationalen Klimafinanzierungsplan verabschiedet, um Zugang zu internationalen Fonds zu erhalten. „Wir brauchen weniger Bürokratie und mehr Flexibilität bei der Bereitstellung dieser Mittel – insbesondere für Entwicklungsländer“, forderte Chapo.
Das Land wolle zudem seine Mechanismen für den Kohlenstoffmarkt verbessern und Erfahrungen mit anderen Staaten teilen. „Es wird viel über Klimagerechtigkeit gesprochen, doch jetzt müssen wir von Worten zu Taten übergehen“, betonte der Präsident.
Mosambikanische Studierende in Brasilien als „Botschafter des Landes“
Am Rande der Klimakonferenz traf Chapo in Belém mit mosambikanischen Studierenden in Brasilien zusammen und forderte sie auf, „als Botschafter Mosambiks“ aufzutreten. Bildung, Kreativität und Engagement junger Menschen seien entscheidend für den Fortschritt des Landes. „Ihr seid unsere Botschafter. Wir wollen, dass jeder von euch zum Aufbau eines gerechten und nachhaltigen Mosambiks beiträgt“, sagte Chapo.

Er betonte, Mosambik befinde sich politisch, wirtschaftlich und sozial auf einem stabilen Kurs. Dies habe die Wiederaufnahme der Gasprojekte in Cabo Delgado ermöglicht, die nach den Angriffen von 2021 unterbrochen worden waren. Die Entscheidung von TotalEnergies, den Ausnahmezustand aufzuheben, sei ein wichtiges Signal für das Vertrauen internationaler Investoren.
Chapo verwies zudem auf das im März 2025 mit neun Parteien unterzeichnete „Politische Abkommen für inklusiven nationalen Dialog“, das zur inneren Stabilität beigetragen habe. „Es gibt noch vereinzelte Angriffe, doch die Lage ist unter Kontrolle, und viele Vertriebene kehren in ihre Gemeinden zurück“, sagte er. Die Gasförderung in der Provinz Cabo Delgado bleibe ein zentraler Bestandteil der nationalen Entwicklungsstrategie und könne künftig zu einem wesentlichen Motor des wirtschaftlichen Wachstums werden.