Bundespräsident Steinmeier reist nach Ägypten, Ghana und Angola

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier unternimmt vom 1. bis 7. November 2025 eine Reise nach Ägypten, Ghana und Angola. Ziel der Reise ist die Vertiefung der politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Beziehungen Deutschlands zu diesen drei zentralen Partnerländern in Afrika. Themen sind regionale Stabilität, wirtschaftliche Entwicklung, Bildung, Forschung und die Rolle der Jugend.

Auftakt in Ägypten: Eröffnung des Grand Egyptian Museum

Zum Auftakt besucht der Bundespräsident auf Einladung des ägyptischen Staatspräsidenten Abdel Fattah Al-Sisi die feierliche Eröffnung des Grand Egyptian Museum in Kairo. Das neue Museum gilt als das bedeutendste archäologische Projekt des Landes und beherbergt über 100.000 Artefakte, darunter erstmals die vollständige Grabausstattung des Pharaos Tutenchamun.

Im Anschluss führt Steinmeier politische Gespräche mit Präsident Al-Sisi über die Lage in der Region und bilaterale Beziehungen. Die Reise ist nach dem Besuch im Jahr 2024 Steinmeiers zweiter Aufenthalt in der Arabischen Republik Ägypten.

Ghana: Demokratie, Innovation und Bildung

Am 3. November trifft der Bundespräsident in Accra den ghanaischen Präsidenten John Dramani Mahama. Zentrale Themen des Besuchs sind Demokratie, Teilhabe und wirtschaftliche Zusammenarbeit. Steinmeier wird Vertreterinnen und Vertreter der Zivilgesellschaft sowie ghanaische und deutsche Start-up-Gründerinnen und -Gründer treffen. Gemeinsam mit Präsident Mahama ist zudem eine Pressebegegnung und ein Austausch mit der deutschen Wirtschaftsdelegation geplant.

Am Nachmittag legt der Bundespräsident am Kwame-Nkrumah-Denkmal einen Kranz nieder und nimmt an einem Empfang der deutschen Botschaft teil.

Am Folgetag besucht Steinmeier in Kumasi mehrere Bildungs- und Forschungsinstitutionen. Beim Kumasi Technical Institute (KTI) nimmt er am Spatenstich für ein neues Gebäude teil. Anschließend informiert er sich an der Kwame-Nkrumah-Universität für Wissenschaft und Technologie (KNUST) über Projekte der gemeinsamen Forschungszusammenarbeit und besucht das Kumasi Center for Collaborative Research in Tropical Medicine (KCCR), ein Zentrum für Infektions- und Tropenmedizin, das von ghanaischen und deutschen Institutionen getragen wird.

In Kumasi trifft der Bundespräsident zudem den Aschanti-König Otumfuo Osei Tutu II. Das Gespräch steht im Zeichen der kulturellen Zusammenarbeit und der Bedeutung traditioneller Institutionen für gesellschaftlichen Zusammenhalt. Es ist Steinmeiers zweiter Besuch in Ghana nach seiner Reise im Dezember 2017.

Angola: Politischer Dialog und Infrastrukturprojekte

Vom 5. bis 7. November reist Steinmeier weiter nach Angola – als erster deutscher Bundespräsident überhaupt. Angola begeht in diesem Jahr den 50. Jahrestag seiner Unabhängigkeit und hat derzeit den Vorsitz der Afrikanischen Union inne.

In Luanda trifft Steinmeier den angolanischen Präsidenten João Manuel Gonçalves Lourenço zu politischen Gesprächen. Themen sind regionale Stabilität, wirtschaftliche Zusammenarbeit und die Rolle der Afrikanischen Union. Im Mittelpunkt stehen außerdem Fragen der Jugendförderung und der nachhaltigen Entwicklung.

Nach der offiziellen Begrüßung mit militärischen Ehren sind eine Pressekonferenz, ein Treffen mit Vertreterinnen und Vertretern der deutschen und angolanischen Wirtschaft sowie eine Kranzniederlegung am Memorial von António Agostinho Neto geplant.

Später führt der Bundespräsident im Wissenschaftszentrum Centro de Ciencia de Luanda ein Gespräch mit Vertreterinnen und Vertretern der Zivilgesellschaft über „Perspektiven der Jugend“. Auch ein Treffen mit dem Oppositionsführer Adalberto Costa Júnior von der UNITA steht auf dem Programm.

Entwicklungsschwerpunkte in Huambo

Am 6. November besucht Steinmeier in Huambo mehrere Entwicklungs- und Infrastrukturprojekte. Dazu zählen der Bau einer Tierimpfstofffabrik, ein Minenräumprojekt der britischen Organisation HALO Trust sowie das Zentrum für Medizin und Rehabilitation „Princesa Diana“.

Ein weiterer Programmpunkt ist eine Konferenz der Konrad-Adenauer-Stiftung zur Entwicklung des sogenannten Lobito-Korridors. Die von der Europäischen Union unterstützte Initiative verbindet Angola mit der Demokratischen Republik Kongo und Sambia und gilt als eines der wichtigsten Infrastrukturvorhaben in der Region.

Im Anschluss nimmt der Bundespräsident an einer Zugfahrt entlang des Lobito-Korridors teil, bevor die Reise mit einem Besuch der Wallfahrtskapelle Nossa Senhora do Monte endet. Am 7. November kehrt Steinmeier nach Berlin zurück.

Bedeutung der Reise

Die Reise knüpft an die Agenda des Bundespräsidenten an, afrikanische Partner enger einzubinden. Bereits am 1. November empfing Steinmeier Stipendiatinnen und Stipendiaten der Initiative „Afrika kommt“ in Schloss Bellevue. In seiner Rede sagte er: „Afrika ist längst da! Sie sind unverzichtbare Partner für deutsche Unternehmen.“ Die Ansprache betont die Bedeutung von Fachkräften aus Branchen wie Pharmazie, Biotechnologie, Energie- und Industrietechnik sowie IT und Kreditwesen für die Zusammenarbeit zwischen Deutschland und afrikanischen Ländern.

Mit den Stationen in Kairo, Accra, Kumasi, Luanda und Huambo unterstreicht der Bundespräsident die strategische Bedeutung afrikanischer Partner für Deutschlands Außenpolitik. Im Mittelpunkt stehen Fragen der regionalen Sicherheit, nachhaltiger Entwicklung, wirtschaftlicher Diversifizierung sowie Bildung und Forschung. Die Reise signalisiert Kontinuität im politischen Dialog und setzt ein Zeichen für eine vertiefte Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Afrika.

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