Dschibuti: UN-Botschafter fordert Unterstützung für Somalia

Der Ständige Vertreter Dschibutis bei den Vereinten Nationen, Mohamed Siad Doualeh, warnte vor den Folgen geopolitischer und geoökonomischer Fragmentierung. „Konflikte vervielfachen sich; sie ziehen sich in der Ukraine, im Sudan und im Sahel in die Länge“, sagte er. Er begrüßte die Fortschritte Somalias bei der Umsetzung nationaler Prioritäten. Zugleich verwies er auf die anhaltende Bedrohung durch die Miliz Al-Shabab. Dschibuti unterstützt den Aufbau stabiler Sicherheitsstrukturen in Somalia. Doualeh betonte die Bedeutung ausreichender Mittel für die African Union Support and Stabilization Mission in Somalia (AAUSOM). Die Truppe brauche vorhersehbare und ausreichende Ressourcen, um ihren Auftrag zu erfüllen.

Dschibuti sorgt sich um regionale Sicherheit: Somalia, Sudan und der Sahel

Er äußerte Sorge über die Gewalt im Sudan. Die Kämpfe verschärfen die humanitäre Lage in der Region. Grenzüberschreitende Auswirkungen treffen Nachbarstaaten und Handelsrouten. Der Botschafter ordnete diese Krisen in ein breiteres Muster wachsender Blockbildungen ein. Solche Spaltungen schwächen multilaterale Institutionen und die regelbasierte Ordnung. Er sprach in diesem Kontext auch die Lage im Gazastreifen an. „Der verheerendste Konflikt, so alt wie die Vereinten Nationen selbst, ist die anhaltende Aggression und Besetzung palästinensischen Landes“, sagte er. Er verurteilte Bombardierungen, Razzien und extraterritoriale Tötungen, die er Israel zuschrieb. Zudem verurteilte er eine „terroristische Aggression gegen Katar“. Diese Wortwahl spiegelt die Position Dschibutis in der Debatte wider.

Doualeh begrüßte Fortschritte Somalias bei Reformen von Verwaltung und Sicherheit. Er verband dies mit einem Appell an verlässliche Partnerschaften. Regionale Missionen benötigen belastbare Finanzierung, klare Mandate und abgestimmte politische Unterstützung. Ohne diese Elemente wachsen Sicherheitslücken. Terroristische Gruppen nutzen sie aus. In der Sahelzone verschärfen sich dadurch Instabilität, Vertreibung und Versorgungsengpässe. Dschibuti wirbt daher für kohärente regionale Ansätze und abgestimmte internationale Beiträge.

Grenzstreit mit Eritrea: Dschibuti bereit zur rechtlichen Klärung

Der Botschafter ging ausführlich auf den Streit um Ras Doumeira, die Doumeira-Insel und den Berg Doumeira an der Land- und Seegrenze zu Eritrea ein. Dschibuti sieht den Konflikt als ungelöst. Er erinnerte an incommunicado gehaltene Kriegsgefangene. Doualeh erklärte die Bereitschaft, mit den Nachbarn an einer friedlichen, verhandelten Lösung zu arbeiten. Maßstab sei das Völkerrecht. Dschibuti biete mehrere Wege an. Infrage kommen bilaterale Gespräche, Mediation, Schlichtung, der Internationale Gerichtshof oder ein Schiedsverfahren. Ziel ist eine rechtlich verbindliche und endgültige Beilegung.

Der Vertreter hob die Bedeutung rechtsstaatlicher Verfahren in Grenzfragen hervor. Klare Verfahren mindern Eskalationsrisiken. Sie schaffen Planungssicherheit für Anrainer und Handel. Dschibuti verknüpft dies mit seinem Bekenntnis zu Stabilität am Roten Meer und im Golf von Aden. Sichere Seewege und funktionierende Grenzregime stützen Handel, Energieversorgung und humanitäre Hilfe.

Der Botschafter verband diese Punkte mit dem Ruf nach wirksamerer multilateraler Koordination. Fragmentierte Zuständigkeiten verzögern Lösungen. Einheitliche Verfahren und transparente Mandate beschleunigen sie.

Doualeh ordnete die regionalen Konflikte in ein globales Bild ein. Geopolitische Lagerbildungen und Sanktionen zersplittern die Kooperationsräume. Volkswirtschaften verlieren durch Lieferkettenbrüche und Währungsrisiken. Entwicklungs- und Stabilisierungsvorhaben leiden unter Finanzierungslücken. Dschibuti plädiert daher für belastbare, regelgebundene Prozesse. Politische Lösungen müssen mit gesicherter Finanzierung und überprüfbaren Zeitplänen einhergehen. So lassen sich Mandate umsetzen und Erfolge halten.

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