Teodoro Nguema Obiang Mangue, Vizepräsident von Äquatorialguinea, würdigte bei der 80. UN-Generalversammlung die Leistungen der Vereinten Nationen. Diese hätten maßgeblich zur Verhinderung von Konflikten, zur Unterstützung der Entkolonialisierung und zur Förderung der Menschenrechte beigetragen. Das Jubiläum müsse jedoch auch Anlass zur „kritischen Selbstreflexion“ sein. Allzu oft sei die Antwort auf globale Herausforderungen unzureichend geblieben, da die Organisation durch Einzelinteressen blockiert werde.
Sicherheitsrat als „exklusiver Klub“
Besonders der Sicherheitsrat stehe exemplarisch für dieses Problem. Seine Struktur basiere weiterhin auf den geopolitischen Realitäten von 1945 und nicht auf den Gegebenheiten des 21. Jahrhunderts. Dies untergrabe seine Legitimität. „Ohne Reform wird der Sicherheitsrat weiterhin als exklusiver Klub historischer Privilegien wahrgenommen werden“, erklärte Obiang Mangue. Afrika fordere daher „vollständige und ständige Vertretung – als ein Recht, nicht als Gefälligkeit“. Internationale Governance müsse die Interessen aller Staaten widerspiegeln und dürfe nicht den Eliten vorbehalten sein.
Mi intervención en el 80 periodo de sesiones de la Asamblea de las Naciones Unidas se ha centrado en diferentes puntos que exigen el respeto a la independencia de los países, invitan a iniciativas conjuntas de desarrollo de las naciones y a la creación de políticas de solución pic.twitter.com/bOis3xXcS1
— Teodoro Obiang Nguema Mangue (@TeodoroObiang17) September 26, 2025
Globale Verpflichtungen und Klimagerechtigkeit

Obiang Mangue bekräftigte Äquatorialguineas Engagement für die Agenda 2030, die ein „kollektives Bekenntnis zu einer Welt frei von Armut, Hunger und in Würde“ darstelle. Der Fortschritt sei jedoch zu langsam. In Bezug auf den Klimawandel betonte er, dass „Klimagerechtigkeit keine symbolische Geste, sondern eine moralische und rechtliche Verpflichtung“ sei. Besonders verletzliche Staaten zahlten den höchsten Preis, während große Emittenten Maßnahmen hinauszögerten.
Er unterstrich zudem die Bedeutung nationaler Souveränität: Jedes Volk habe das Recht, sein eigenes Entwicklungsmodell frei von Einmischung und Sanktionen zu gestalten. Als Beispiel führte er die friedliche Beilegung des Inselstreits mit Gabun vor dem Internationalen Gerichtshof an. Diese Einigung sei ein Beweis dafür, dass Konflikte im Einklang mit der UN-Charta und politischem Willen gelöst werden könnten.