Der stellvertretende Generalsekretär der Vereinten Nationen für Friedenseinsätze, Jean-Pierre Lacroix, hat bei seinem Besuch in der Provinz Ituri im Osten der Demokratischen Republik Kongo (DRC) zu verstärkten und konkreten Maßnahmen für eine nachhaltige Friedenssicherung aufgerufen.
Besuch in Bunia und Djugu
Am 6. September traf Lacroix in Bunia ein und reiste anschließend nach Fataki im Territorium Djugu. Dort führte er Gespräche mit lokalen Behörden, Vertretern der Zivilgesellschaft, Gemeindeführern und dem Komitee der Binnenvertriebenen von Djaiba. Die Botschaft der Bevölkerung war eindeutig: ein dringender Appell für den Frieden und die Beschleunigung des Programms für Entwaffnung, Demobilisierung, Gemeindewiederaufbau und Stabilisierung (P-DDRCS). Nach Angaben der UN sind in Ituri mehr als 1,5 Millionen Menschen vertrieben. „Wir wollen den Frieden zurück, um unser Leiden zu beenden“, erklärten mehrere Vertriebenenvertreter.
Anerkennung der Rolle der MONUSCO

Traditionelle Autoritäten hoben die Schutzfunktion der Blauhelme der MONUSCO hervor, die Zivilisten in besonders gefährdeten Zonen sichern. Zudem wurden gemeinschaftliche Projekte gewürdigt, die Alternativen für junge Menschen bieten, die andernfalls bewaffneten Gruppen beitreten könnten.
Der Gouverneur von Ituri, General Johnny Luboya, bestätigte diese Einschätzung: „Wenn wir diese Provinz heute noch halten, dann auch dank und mit Unterstützung der MONUSCO.“
Fortschritte durch gemeinsame Operationen
Lacroix betonte, dass gemeinsame Operationen der FARDC und der MONUSCO die Ausbreitung mehrerer Milizen eingedämmt hätten. Parallel organisierte Dialoge innerhalb und zwischen den Gemeinden führten in einigen Regionen zu Vereinbarungen über die Beendigung von Feindseligkeiten. In Irumu und Djugu konnten dadurch tausende Vertriebene in ihre Heimatdörfer zurückkehren.
Dennoch leben weiterhin Hunderttausende in Camps nahe militärischer Basen der MONUSCO. Dort äußerten sie den Wunsch nach verstärkten Sicherheitsmaßnahmen.
Internationale Anerkennung und Finanzierungsprobleme
„Ich bin nach Fataki gekommen, um die Anerkennung der internationalen Gemeinschaft gegenüber den zivilen und militärischen Mitarbeitern der MONUSCO und allen humanitären Akteuren in Ituri auszudrücken“, sagte Lacroix.
Zugleich verwies er auf die gravierenden Finanzierungsprobleme der Vereinten Nationen. Bei einem Treffen mit Premierministerin Judith Suminwa Tuluka am 4. September erläuterte er die Folgen der globalen Liquiditätskrise für Friedenseinsätze: „Mehrere Mitgliedstaaten zahlen ihre Beiträge verspätet oder gar nicht. Wir brauchen das klare Engagement der Demokratischen Republik Kongo, um die Konsequenzen dieser Finanzkrise für die Friedensbemühungen offenzulegen.“
Laut UN-Angaben ist der humanitäre Plan für die DRC 2025 in Höhe von 2,54 Milliarden US-Dollar derzeit weniger als 15 Prozent finanziert. Nur 376 Millionen US-Dollar wurden bislang bereitgestellt, während der Bedarf bei 11 Millionen Menschen liegt, darunter 7,8 Millionen Binnenvertriebene.
Plädoyer für Unterstützung
Lacroix forderte eine koordinierte Aktion aller Beteiligten, um die Bewegungsfreiheit für humanitäre Helfer sicherzustellen und die notwendigen Mittel für Hilfsmaßnahmen bereitzustellen: „Diese Situation ist intolerabel.“
Met with #DRC officials, incl. the President & Prime Minister and reiterated @MONUSCO's commitment to supporting the country in implementing the @UN Resolution 2773 and delivering on the progress made in Washington DC & Doha towards a ceasefire and lasting peace. pic.twitter.com/FTg8azCwrt
— Jean-Pierre Lacroix (@Lacroix_UN) September 6, 2025
Er betonte die Bedeutung einer engen Zusammenarbeit zwischen lokalen Behörden und der UN-Mission: „Kooperation, Vertrauen, Solidarität und Synergie zwischen MONUSCO und den Provinzbehörden sind unverzichtbar für die Rückkehr des Friedens in Ituri.“