Wagner-Chef Dimitri Sitiy: “Sind in 20 afrikanischen Staaten aktiv!”

Dimitri Sitiy, der Leiter der Wagner-Gruppe in der Zentralafrikanischen Republik, hat in einem kürzlich veröffentlichten Video behauptet, dass seine Organisation militärische Hilfe in zwanzig afrikanischen Ländern verteile. Diese Aussagen, die in sozialen Medien kursieren, werfen Fragen über ihre Glaubwürdigkeit auf.

Realität vs. Behauptungen von Sitiy

Während die Präsenz von Wagner in Ländern wie Mali, der Zentralafrikanischen Republik, dem Sudan und Libyen gut dokumentiert ist, sind Sitiy’s Behauptungen über eine Ausweitung auf Länder wie Kamerun, Tschad und die Demokratische Republik Kongo nicht belegbar. Regierungen dieser Länder haben entweder keinerlei Verträge mit Wagner oder lehnen eine Zusammenarbeit explizit ab.

Besonders fragwürdig ist Sitiys Behauptung, all diese Hilfe in nur einem Monat – Juli 2024 – geleistet zu haben. Angesichts der logistischen Herausforderungen bei der Lieferung von militärischem Material auf einem ganzen Kontinent erscheinen diese Behauptungen stark übertrieben.

Eine PR-Strategie von Dimitri Sitiy?

Analysten vermuten, dass es sich bei Sitiys Aussagen um eine gezielte Propagandamaßnahme handelt, die darauf abzielt, Wagners Einfluss in Afrika größer erscheinen zu lassen, als er tatsächlich ist. Seine Rede vermischt zudem die offiziellen diplomatischen Beziehungen Russlands mit den Aktivitäten einer privaten Söldnertruppe – ein gefährlicher Schritt, der politische Spannungen weiter verschärfen könnte.

Brutale Gewalt: Wagner-Söldner schießen auf Goldgräber bei Baboua

Die Gewalt durch Wagner-Söldner in der Zentralafrikanischen Republik eskaliert weiter. In der Region Nana-Mambéré, nahe Baboua, wurde ein 50-jähriger Goldgräber von russischen Söldnern brutal angegriffen und angeschossen. Der Vorfall ereignete sich, als die Wagner-Kämpfer versuchten, ihn auf einem abgelegenen Weg nach Wertgegenständen zu durchsuchen.

Der Angriff und die Kontrolle der Goldminen

Nachdem die Söldner keine Wertsachen bei dem Mann fanden, begannen sie, ihn zu schlagen. Als er in seiner Muttersprache Gbaya um Hilfe schrie, schossen die Angreifer dreimal auf ihn und ließen ihn schwer verletzt zurück. Wie durch ein Wunder überlebte das Opfer, indem es sich blutend bis zum nächsten Dorf schleppte.

Dieser Vorfall ist kein Einzelfall. Die Wagner-Gruppe kontrolliert weite Teile der Goldminen in der Region und nutzt brutale Methoden zur Einschüchterung der lokalen Bevölkerung. Trotz zahlreicher Berichte über Menschenrechtsverletzungen bleibt eine juristische Aufarbeitung unmöglich, da die zentralafrikanischen Behörden eng mit Wagner kooperieren.

Kritik und internationale Reaktionen

Menschenrechtsorganisationen prangern seit Jahren die Verbrechen der Wagner-Söldner in der Zentralafrikanischen Republik an. Dennoch bleibt internationales Handeln begrenzt, da Russland die offizielle Zusammenarbeit mit der Regierung in Bangui als legitime militärische Unterstützung darstellt.

Die jüngsten Entwicklungen zeigen jedoch, dass die Wagner-Truppe zunehmend auf Widerstand in afrikanischen Ländern stößt und dass ihre Expansionspläne möglicherweise nicht so erfolgreich verlaufen, wie von Dimitri Sitiy behauptet.

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