Im kommenden Jahr könnten laut Angaben des Welternährungsprogramms (WFP), der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO) und des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen (UNICEF) bis zu 33 Millionen Menschen in Nigeria von Hunger bedroht sein. Diese Zahl markiert einen deutlichen Anstieg im Vergleich zu den 25 Millionen, die aktuell auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen sind.
Dringende Hilfe gegen Hunger laut UN erforderlich
Eine kürzlich durchgeführte Analyse zeigt, dass akute Unterstützung notwendig ist, um eine potenzielle Ernährungs- und Nahrungskrise abzuwenden. Diese Verschärfung resultiert aus dreistelligen Preisanstiegen bei Nahrungsmitteln, den Nachwirkungen schwerer Überschwemmungen sowie dem 15 Jahre andauernden Konflikt im Nordosten des Landes.
Besonders betroffen sind die Bundesstaaten Borno, Adamawa und Yobe, in denen fünf Millionen Menschen unter akuter Ernährungsunsicherheit leiden. Weitere Gefahrenzonen umfassen Zamfara, Katsina und Sokoto, wo ebenfalls steigende Hungerraten verzeichnet werden.
Hunger: Gefahr für Kinder und Frauen
Besonders bedrohlich ist die Lage für rund 5,4 Millionen Kinder und 800.000 schwangere sowie stillende Frauen, die akute Unterernährung und Mangelernährung erleiden. Schätzungen zufolge könnten 1,8 Millionen dieser Kinder von schwerer akuter Mangelernährung betroffen sein und dringend Ernährungsinterventionen benötigen.
Notwendigkeit einer schnellen Reaktion
WFP-Sprecherin Chi Lael betonte die Notwendigkeit einer umgehenden und massiven kollektiven Reaktion, die Prävention, Minderung und lebensrettende Maßnahmen umfasst. Besonders im ländlichen Raum müsse präventiv gegen den Hunger vorgegangen werden, etwa durch Unterstützung in Form von Bargeld, Saatgut und Dünger für gefährdete Bauern.
Mit sofortiger Unterstützung in den Bereichen Ernährung, Gesundheit, Nahrungsmittelversorgung, Wasser und sanitäre Einrichtungen könne die Krise zwar aufwendige Maßnahmen erfordern, jedoch im Rahmen des Möglichen eingedämmt werden, so Lael.