Laut Dögler umfasst die Kooperation mit dem Königreich Marokko nun wichtige Bereiche wie Klima- und Energiefragen, nachhaltige Entwicklung, Migration, soziale Reformen, Zivilgesellschaft, Religionsfragen, Hochschulkooperation und Sicherheit. Diese Vielfalt zeugt von einer neuen Dynamik, die auf gegenseitigem Vertrauen und geteilten Werten basiert.
Marokko ist ein strategischer Partner
Der Botschafter äußerte sich anlässlich einer Feier zum Tag der Deutschen Einheit, an der auch der marokkanische Minister für Landwirtschaft, Meeresfischerei, ländliche Entwicklung sowie Wasser- und Forstwirtschaft, Mohamed Sadiki, teilnahm.
„Unser neues gemeinsames Instrument, der strategische Dialog der Außenminister, dient dazu, einen systematischen und vertieften Austausch zwischen unseren beiden Regierungen voranzutreiben“, fasst Botschafter Robert Dögler zusammen.
Das deutsche Außenministerium bewertet das Königreich Marokko als wichtiges Bindeglied zwischen Nord- und Südeuropa und ist ein zentraler Partner der Europäischen Union sowie Deutschlands in Nordafrika. Seit der Aufnahme diplomatischer Beziehungen im Jahr 1956 haben beide Länder im August 2022 eine erweiterte, zukunftsorientierte Partnerschaft vereinbart. Marokko hat erhebliche Reformen eingeleitet und spielt eine entscheidende Rolle für die Stabilität und nachhaltige Entwicklung in der Region, insbesondere durch sein diplomatisches Engagement im libyschen Friedensprozess.
Darüber hinaus unterstützt Deutschland Marokko als einen der größten bilateralen Entwicklungspartner und hat im Dezember 2023 Regierungsverhandlungen in Rabat mit Zusagen in Höhe von 529 Millionen Euro abgeschlossen.
Der Schwerpunkt liegt auf nachhaltiger Wirtschaftsentwicklung, Ausbildung und Beschäftigung sowie auf Klima, Energie und gerechter Transformation. Die deutsch-marokkanische Entwicklungszusammenarbeit umfasst auch die Themen Migration und gute Regierungsführung, wobei Marokko Teil der G20-Initiative „Compact with Africa“ ist, um die Rahmenbedingungen für private Investitionen zu verbessern.
Auszeichnung mit dem Deutsch-Marokkanischen Freundschaftspreis
Darüber hinaus bedankte sich der Botschafter bei den Menschen auf beiden Seiten, die diese Entwicklung ermöglicht und mit Engagement unterstützt haben. Besonders erwähnte er Redouane Adghoughi, den Direktor für europäische Angelegenheiten im marokkanischen Außenministerium, sowie die ehemalige Germanistikprofessorin Fatima Henini von der Universität Sidi Mohamed Ben Abdellah in Fès und den renommierten Onkologen Jalid Sehouli von der Charité in Berlin. Sehouli ist auch als Wissenschaftler und Autor sowie Initiator zahlreicher zivilgesellschaftlicher Solidaritätsaktionen in Marokko und Deutschland bekannt.
Die 🇩🇪 Botschaft in #Marokko 🇲🇦 vergibt den Deutsch-Marokkanischen Freundschaftspreis an die Sprachwissenschaftlerin Fr. Fatima Henini und den Direktor der Frauenklink der @ChariteBerlin Prof. Dr. Jalid Sehouli. https://t.co/5gzkOvC9ep
— FOKUS AFRIKA (@FOKUS_AFRIKA) September 27, 2024
Dögler lobte auch die deutschen Institutionen in Marokko, das „Team Deutschland“, das sich der Förderung und Vertiefung der bilateralen Beziehungen zwischen Deutschland und Marokko widmet.
Laut Auswärtigem Amt sind neben GIZ, KfW, PTB und AHK sind in Marokko auch die Friedrich-Ebert-Stiftung, die Konrad-Adenauer-Stiftung, die Friedrich-Naumann-Stiftung, die Hanns-Seidel-Stiftung und die Heinrich-Böll-Stiftung mit Büros vertreten. Das Goethe-Institut hat Zweigstellen in Casablanca und Rabat sowie Dialogpunkte Deutsch in Tanger und Oujda. Es bestehen Partnerschulen und über 60 Kooperationen im Hochschulbereich. Lektoren des Deutschen Akademischen Austauschdienstes unterrichten in Rabat und Meknès. Das Auswärtige Amt fördert ferner den Kulturerhalt in Marokko.