Wahlkampf in Ghana: Zwei Visionen für die Zukunft des Landes

Der Wahlkampf in Ghana nimmt an Fahrt auf, und zwei zentrale politische Akteure haben in den letzten Tagen ihre Pläne vorgestellt, um die dringenden Herausforderungen des Landes anzugehen. Während die NDC-Kandidatin Jane Naana Opoku-Agyemang sich auf die wirtschaftliche Stärkung von Frauen und die Förderung von Kleinunternehmern konzentriert, verfolgt Alan Kyerematen, Präsidentschaftskandidat der neuen Afrafranto Alliance, einen umfassenden Plan zur Bekämpfung des illegalen Bergbaus, auch bekannt als Galamsey.

Jane Naana Opoku-Agyemang: Förderung der Marktfrauen

Am 27. September 2024 sprach Jane Naana Opoku-Agyemang, die Vizepräsidentschaftskandidatin der National Democratic Congress (NDC), auf dem Marktplatz von Aiyinasi in der Western Region vor einer großen Menge von Marktfrauen und Unterstützern der NDC. Ihr zentrales Thema war die wirtschaftliche Stärkung von Frauen, insbesondere durch die Modernisierung von Märkten und die Bereitstellung von zinsgünstigen Krediten.

Opoku-Agyemang bekräftigte, dass eine zukünftige NDC-Regierung ein Programm zur Förderung einer „24-Stunden-Ökonomie“ umsetzen werde, um die Arbeitsbedingungen von Marktfrauen zu verbessern und die Infrastruktur weiter auszubauen.

Gleichzeitig versprach sie, mit der Einführung einer Frauenentwicklungsbank und Ausbildungsprogrammen für junge Menschen die Arbeitslosigkeit zu bekämpfen und die wirtschaftliche Selbstständigkeit zu fördern. Sie verwies auf die Regierungszeit von Ex-Präsident John Dramani Mahama, in der bedeutende Fortschritte im Bereich Bildung und Infrastruktur erzielt worden seien.

Der Fokus der NDC liegt darauf, wirtschaftliche Stabilität und soziale Gerechtigkeit zu fördern, insbesondere durch gezielte Investitionen in die Förderung von Frauen und Kleinunternehmern.

Alan Kyerematen: Ein Plan gegen Galamsey

Während die NDC die Stärkung der lokalen Wirtschaft in den Vordergrund stellt, konzentriert sich Alan Kyerematen, der Kandidat der Afrafranto Alliance, auf die Bekämpfung eines der drängendsten Probleme des Landes: den illegalen Bergbau. Am 29. September 2024 präsentierte Kyerematen in Accra seinen ehrgeizigen 10-Punkte-Plan zur Beendigung von Galamsey, das er als „existenzielle Bedrohung“ für das Land bezeichnete.

Kyerematen kritisierte die bisherigen Regierungen von NDC und NPP für ihr Versagen bei der Bekämpfung des illegalen Bergbaus und schlug eine einjährige vollständige Einstellung aller Kleinbergbauaktivitäten vor, um die ökologischen Schäden zu bewerten und die Bergbaupraktiken neu auszurichten.

Ein weiterer zentraler Punkt seines Plans ist die umfassende Wiederherstellung der durch Galamsey zerstörten Flüsse und Wälder, die von der Umweltbehörde und anderen Institutionen überwacht werden soll.

Darüber hinaus plant Kyerematen die Einführung eines Youth in Responsible Mining Initiative, das ehemalige illegale Bergleute in legale, umweltbewusste Unternehmer verwandeln soll. Mit Unterstützung durch staatliche Mittel und technische Hilfe sollen diese jungen Menschen in die Lage versetzt werden, nachhaltige Bergbauunternehmen zu betreiben. Um die Einhaltung von Umweltvorschriften sicherzustellen, schlägt Kyerematen außerdem die Gründung von Bürgerrechtsgruppen zum Schutz des Bergbaus vor, die als lokale Aufsichtsgremien fungieren sollen.

Eine der härtesten Maßnahmen in Kyerematens Plan ist die Verhängung von lebenslanger Haft für diejenigen, die in Flüssen oder Waldgebieten illegal Bergbau betreiben. Er betonte, dass strenge Gesetze notwendig seien, um eine Wiederholung der Umweltschäden zu verhindern.

Zwei Ansätze, ein Ziel

Die Wahlkampagnen von Jane Naana Opoku-Agyemang und Alan Kyerematen spiegeln die dringenden Probleme wider, die Ghana in den kommenden Jahren bewältigen muss: wirtschaftliche Ungleichheit und ökologische Zerstörung.

Während die NDC auf die Stärkung von Frauen und kleinen Unternehmen setzt, bietet Kyerematen einen detaillierten Plan zur Bekämpfung des illegalen Bergbaus und zur langfristigen wirtschaftlichen Nachhaltigkeit. Beide Visionen haben das Potenzial, das Land in entscheidenden Bereichen voranzubringen, wobei die Wahlentscheidung der Bevölkerung im Dezember 2024 darüber entscheiden wird, welcher Weg eingeschlagen wird.

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