Der erste Wahlgang der Parlamentswahlen wird am Sonntag, den 12. Januar 2025, stattfinden, gefolgt von einem möglichen zweiten Wahlgang am 16. Februar 2025. Dies wurde durch ein präsidiales Dekret am 12. Oktober 2024 von Präsident Azali Assoumani offiziell bekanntgegeben. Der Wahlprozess dient dazu, sowohl die Abgeordneten der Nationalversammlung als auch die Mitglieder der kommunalen Räte neu zu bestimmen.
Zweirundenwahl und Proporzsystem: Wahlverfahren im Detail
Die Parlamentswahlen werden nach dem Mehrheitswahlrecht in zwei Wahlgängen durchgeführt. Jede Wahlkreiseinheit wird durch direkte Wahlen besetzt, wobei ein zweiter Wahlgang nur dann nötig wird, wenn kein Kandidat im ersten Durchgang die absolute Mehrheit erreicht. Der erste Wahlgang findet am 12. Januar 2025 statt, während der zweite Wahlgang, gleichzeitig mit den Kommunalwahlen, für den 16. Februar 2025 angesetzt ist.
Im Gegensatz dazu werden die Wahlen der Gemeinderäte in einem einzigen Durchgang durchgeführt, nach dem Proporzsystem. Diese Wahlverfahren unterstreichen die unterschiedlichen Schwerpunkte: einerseits die nationale Repräsentation in der Nationalversammlung, andererseits die lokale Verwaltung auf kommunaler Ebene.
Wahlkampfbeginn und Kandidatenregistrierung
Die Wahlkampagne für die erste Runde der Parlamentswahlen beginnt am Mittwoch, den 11. Dezember 2024, und endet am Freitag, den 10. Januar 2025, um Mitternacht. Sollte ein zweiter Wahlgang erforderlich sein, wird die Kampagne unmittelbar nach der Bekanntgabe der endgültigen Ergebnisse der ersten Runde, die vom Obersten Gericht festgelegt werden, fortgesetzt.
Die Registrierung der Kandidaten wird zwischen dem 1. und 10. November 2024 erfolgen. Dies ist eine entscheidende Phase für politische Parteien und unabhängige Kandidaten, um ihre Teilnahme an den Wahlen zu sichern.
Wahlgang vor Herausforderungen und mögliche politische Spannungen
Die kommenden Wahlen sind entscheidend für die politische Stabilität und Zukunft der Komoren. Sie werden die Zusammensetzung der Nationalversammlung und der Kommunalräte für die nächsten Jahre festlegen und gelten als wichtiger Gradmesser für die demokratische Entwicklung des Landes.
Es bestehen jedoch Bedenken hinsichtlich der Teilnahme der Opposition, da das politische Klima auf den Komoren nach wie vor von Spannungen geprägt ist. Einige Beobachter fragen sich, ob die oppositionellen Parteien sich vollständig an den Wahlen beteiligen oder möglicherweise einen Boykott in Betracht ziehen. Ein solcher Schritt könnte erhebliche Auswirkungen auf die Legitimität der Wahlen und den weiteren demokratischen Prozess auf den Komoren haben.