Der Präsident der Republik Kongo, Denis Sassou-N’Guesso, erklärte vor der 80. UN-Generalversammlung, es sei bedauerlich, dass 80 Jahre nach der Gründung der Vereinten Nationen erneut bewaffnete Konflikte weltweit zunähmen.
Die Sprache der Waffen habe sich vielerorts gegenüber Diplomatie und Vernunft durchgesetzt. Dies sei nicht nur ein Bruch des kollektiven Versprechens einer friedlicheren Welt, sondern auch Ausdruck eines geschwächten internationalen Systems. Er forderte eine Rückkehr zum Vorrang des Rechts in den internationalen Beziehungen und eine Stärkung der Rolle der UN bei Konfliktprävention und Mediation.
Kongo mit Positionen zu Nahost, Kuba und Afrikas Rolle
Sassou-N’Guesso bekräftigte die Unterstützung seines Landes für eine Zwei-Staaten-Lösung im Nahen Osten sowie für das kubanische Volk, das seit Jahrzehnten unter einem Embargo leide. Er warnte, dass geopolitische Rivalitäten das internationale System fragmentierten, Vertrauen zwischen Staaten untergrüben und die globale Solidarität schwächten. „Wirtschaftlicher Wettbewerb darf nicht in systemische Konfrontation umschlagen“, betonte er.
Ma déclaration à la 80ème session de l’Assemblée générale des Nations unies pic.twitter.com/E3Jc9PXMoE
— Denis Sassou-N'Guesso – Officiel (@SassouNGuesso_) September 25, 2025
Ein zentrales Anliegen war die Reform der UN-Organe, insbesondere des Sicherheitsrats. Dessen aktuelle Zusammensetzung spiegele die geopolitische Realität nicht mehr wider. „Afrika kann nicht länger marginalisiert bleiben“, sagte Sassou-N’Guesso. Ein ständiger Sitz für den Kontinent sei keine Gefälligkeit, sondern ein legitimes Recht.
Klima, Entwicklung und globale Sicherheit
Er verwies auf die Folgen des Klimawandels, der Menschen zur Flucht zwinge, und mahnte die Einhaltung der Verpflichtungen aus dem Pariser Abkommen an. Besonders verletzliche Länder müssten massiv unterstützt werden. Zugleich dürfe Klima nicht zu einer neuen Trennlinie zwischen Nord und Süd werden. Nachhaltige Entwicklung sei untrennbar mit Frieden verbunden, sagte er, und kritisierte unfaire Handelsregeln sowie die Schuldenlast vieler Entwicklungsländer.

Mit Blick auf die Rekordhöhe globaler Rüstungsausgaben warnte Sassou-N’Guesso vor den Gefahren eines neuen Wettrüstens. Die Erosion internationaler Abrüstungsverträge und die Verbreitung von Massenvernichtungswaffen, insbesondere nuklearer Waffen, seien eine gefährliche Entwicklung. „Dies macht die Welt nicht sicherer, im Gegenteil“, warnte er und sprach sich für weltweite Abrüstung aus.
Präsident Sassou-N’Guesso mit Appell an die Vereinten Nationen
Abschließend erklärte der Präsident, die UN blieben unverzichtbar, jedoch nur, wenn sie sich reformierten, den Menschen näherkämen und auf die Herausforderungen der Gegenwart antworteten. „Eine stärkere und effektivere UNO ist die Bedingung, um Frieden zu bewahren und nachhaltige Entwicklung zu sichern“, sagte er laut Agence Congolaise d’Information (ACI).