Der Delegationsleiter Benins, Marc Hermanne Gninadoou Araba, sprach von einer von Krisen überschatteten Sitzung der UN-Generalversammlung. „Diese Herausforderungen, die sich weltweit entfalten, stellen unsere kollektive Fähigkeit infrage, Frieden zu bewahren, geteilten Wohlstand zu fördern und die Menschenwürde zu schützen“, sagte er. Benin verortet sich in einer entstehenden geopolitischen Ordnung als Akteur der Stabilität und Kooperation. Die Außenpolitik orientiert sich an Völkerrecht und der Vorrangstellung friedlicher Streitbeilegung. „Die präventive Diplomatie muss wieder ihren rechtmäßigen Platz in der Konfliktlösung einnehmen“, betonte er.
Benin bezieht Stellung bei der UN-Generalversammlung
Benin bekräftigte die Unterstützung der Zwei-Staaten-Lösung als einzig tragfähige Option für eine endgültige Regelung des israelisch-palästinensischen Konflikts. Maßgeblich seien die einschlägigen Resolutionen des Sicherheitsrats. Der Delegationsleiter verband die politische Lage mit einer Vertrauenskrise gegenüber multilateralen Institutionen. Die Zunahme von Ungleichheit und die Politisierung von Verfahren erschweren kollektives Handeln. Benin fordert deshalb verlässliche, regelbasierte Prozesse und die Stärkung funktionierender Mechanismen der Vereinten Nationen.
Araba beschrieb die Bedrohungslage durch Terrorismus und grenzüberschreitende Kriminalität in der westafrikanischen Subregion. Die Regierung reagiert im Norden Benins mit verstärkter Grenzsicherung. Sie leistet Unterstützung für Binnenvertriebene und Geflüchtete. „Terrorismus ist eine transnationale Bedrohung und nationale Anstrengungen allein reichen nicht aus“, sagte er. „Frieden lässt sich nur bewahren, wenn er auf Gerechtigkeit beruht.“ Benin plädiert für abgestimmtes regionales Handeln und für internationale Partnerschaften, die Sicherheitshilfen mit Rechtsstaatlichkeit und menschenrechtskonformen Maßnahmen verbinden.
Reformen müssen kommen
Zur Agenda 2030 verwies er auf Fortschritte nach tiefgreifenden Reformen und Investitionen. Nach Regierungsangaben liegen mehr als 60 Prozent von 49 Zielvorgaben auf Kurs. Die verbleibenden Lücken erfordern zusätzliche Ressourcen und eine stabilere Finanzarchitektur. Benin ruft zu erneuertem multilateralen Handeln zur Umsetzung des Seville Compact auf, der bei der Vierten Internationalen Konferenz zur Entwicklungsfinanzierung verabschiedet wurde. Das Land knüpft dies an bessere Zugänge zu Finanzierung für Staaten mit hohen Sicherheitskosten. Priorität haben Projekte, die staatliche Dienstleistungen sichern und lokale Wirtschaftsräume stabilisieren.
H.E. Marc Hermanne Gninadoou Araba, Permanent Representative of Benin to the United Nations 🇧🇯 @UN #GeneralDebate
— Journal of the United Nations (@Journal_UN_ONU) September 29, 2025
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© UN Photo/Loey Felipe pic.twitter.com/mUpiS5I2SA
Benin stellt seine Rolle als Partner in regionalen Sicherheitsformaten heraus. Grenzüberschreitende Kooperation soll Informationsaustausch, Grenzmanagement und Strafverfolgung verbessern. Die Regierung verbindet dies mit Programmen für Gemeinden in fragilen Zonen. Dazu zählen Infrastruktur, Basisgesundheit und Bildung. Der Ansatz zielt auf Prävention, Verringerung von Rekrutierungsrisiken und Stärkung lokaler Resilienz. Im multilateralen Rahmen wirbt Benin für kohärente Beiträge von Gebern und Finanzinstitutionen. Mittel sollen planbar, konditionsgerecht und wirkungsorientiert bereitgestellt werden.