Josephine Joseph Lagu, Vizepräsidentin des Südsudan, erinnerte vor der UN-Generalversammlung daran, dass ihr Land das jüngste der Welt und 193. Mitglied der Vereinten Nationen sei. Nach Jahren des Bürgerkriegs habe das Friedensabkommen von 2018 den Weg für eine Koalitionsregierung geebnet, an der ehemalige Konfliktparteien beteiligt seien. Viele Menschen seien aus der Diaspora zurückgekehrt, und für 2026 seien die ersten demokratischen Wahlen geplant.
President Salva Kiir convened a meeting with Vice President Josephine Joseph Lagu, who is leading the government delegation to the 80th session of the United Nations General Assembly in New York. #UNGA80 pic.twitter.com/9xideeymWc
— South Sudan Government (@SouthSudanGov) September 18, 2025
Klimawandel und Entwicklungsziele des Südsudans
Besonders stark betroffen sei das Land vom Klimawandel, obwohl es kaum Emissionen verursache. Dürren, Überschwemmungen und Massenvertreibungen gefährdeten die Existenzgrundlage vieler Menschen. „Die Pariser Abkommen und nachfolgenden Klimagipfel haben Verpflichtungen beschlossen, die eingehalten werden müssen“, betonte Lagu. Südsudan habe sich verpflichtet, bis 2030 100 Millionen Bäume zu pflanzen, erneuerbare Energien auszubauen und die Wasserinfrastruktur zu verbessern. Die Regierung verfolge dabei die 2030-Agenda für nachhaltige Entwicklung und setze auf Ernährungssouveränität: „Unsere Politik lautet: Lasst uns produzieren, was wir essen.“

Um die Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) zu erreichen, müssten Versprechen in konkrete Maßnahmen umgesetzt werden, so Lagu. Dazu gehörten fairer Handel, Schuldenerlass, eine Reform der internationalen Finanzarchitektur sowie die Aufhebung der Sanktionen und des Waffenembargos gegen ihr Land.
Solidarität mit Flüchtlingen aus Sudan
Auf dem Gebiet der Friedens- und Sicherheitspolitik verwies sie darauf, dass Südsudan Menschen aus dem Nachbarland Sudan aufgenommen und ihnen sogar Land zur Bewirtschaftung überlassen habe, um Integration zu fördern. Grenzfragen mit dem Sudan sollen in Übereinstimmung mit dem Friedensabkommen von 2005 gelöst werden. Sie rief die internationale Gemeinschaft auf, Südsudan in seinem Transformationsprozess zu einem stabilen und sicheren Mitglied der Staatengemeinschaft zu unterstützen.