GY1TAgDie Außenminister des Königreichs Marokko und der USA

Stärkung der US-Marokko-Partnerschaft

Am 30. September 2024 trafen sich der US-Außenminister Antony J. Blinken und der marokkanische Außenminister Nasser Bourita in Washington, um die langjährige strategische Partnerschaft zwischen den USA und Marokko zu stärken.

Das Treffen der beiden Außenminister aus den Vereinigten Staaten und Marokko markierte den 20. Jahrestag zweier Meilensteine in den bilateralen Beziehungen: dem Freihandelsabkommen (FTA), dem einzigen zwischen den USA und einem afrikanischen Land, und den jährlichen Militärübungen „African Lion“, die als die größten militärischen Manöver der USA auf dem afrikanischen Kontinent gelten.

Regionale Stabilität und internationale Zusammenarbeit

Während des Gesprächs betonte Blinken die zentrale Rolle Marokkos in der Förderung von Frieden und Stabilität im Nahen Osten und Afrika. Laut Angaben des US-Außenministeriums würdigte Blinken König Mohammed VI. für seine wichtige diplomatische Arbeit, die zu einer sichereren und friedlicheren Nahost-Region beiträgt. Besonders hob er Marokkos Bemühungen hervor, auf die humanitären Bedürfnisse in Gaza einzugehen, die Stabilisierung des Westjordanlands zu unterstützen und die palästinensische Autonomiebehörde zu revitalisieren.

Minister Bourita unterstrich in diesem Zusammenhang die enge Zusammenarbeit zwischen den USA und dem Königreich Marokko und betonte, dass beide Länder als „Partner für den Frieden“ fungieren. In einer Zeit wachsender Konflikte und Unsicherheiten im Nahen Osten, in Afrika und in Europa sei es von entscheidender Bedeutung, gemeinsame Lösungsansätze zu koordinieren.

Engagement für eine Lösung der Sahara-Frage

Ein weiterer zentraler Punkt des Treffens war die langjährige Frage der Sahara. Blinken bekräftigte die volle Unterstützung der USA für den UN-Sondergesandten Staffan de Mistura und dessen Bemühungen, eine dauerhafte und würdevolle politische Lösung herbeizuführen. Die USA betrachten den von Marokko vorgeschlagenen Autonomieplan weiterhin als „ernst, glaubwürdig und realistisch“. Die USA erkennen das Gebiet seit 2020 als fester Bestandteil der territorialen Integrität des Königreichs an. Dieser Ansatz könnte den politischen Stillstand überwinden und eine Lösung bieten, die den Wünschen der Bevölkerung entspricht.

Libyen und die Sahelzone: Marokkanische Diplomatie als Schlüssel

Zusätzlich lobte Blinken Marokkos anhaltende Bemühungen, den politischen Stillstand in Libyen zu beenden und zur Stabilisierung der instabilen Sahelzone beizutragen. Der Sahel, der in den letzten Jahren zunehmend von terroristischen Aktivitäten betroffen ist, stellt eine der größten Herausforderungen für die Sicherheit und Stabilität in Afrika dar. Marokko spielt hier eine entscheidende Rolle, indem es nicht nur regionale Akteure zusammenbringt, sondern auch als Vermittler zwischen den verschiedenen Interessengruppen fungiert.

Der Kampf gegen den Terrorismus in Afrika

Besondere Aufmerksamkeit während am Rande des Treffens der Anti-IS-Koalition galt der wachsenden Bedrohung durch den internationalen Terrorismus in Afrika. Bourita wies darauf hin, dass sich terroristische Aktivitäten, insbesondere durch den Islamischen Staat (IS), nach den Erfolgen im Nahen Osten zunehmend auf Afrika verlagert haben. Marokko, das als Co-Vorsitzender der Africa Focus Group der Globalen Anti-IS-Koalition agiert, setzt sich maßgeblich dafür ein, diesen Bedrohungen zu begegnen.

„Der Terrorismus ist eine transnationale Bedrohung, die eine globale und koordinierte Reaktion erfordert“, sagte Bourita. Marokko positioniert sich dabei nicht nur als stabilisierender Akteur in der Region, sondern auch als wichtiger Partner im globalen Kampf gegen den Terrorismus. Das in Rabat ansässige Büro des UN-Programms zur Terrorismusbekämpfung hat in den letzten drei Jahren mehr als 1.500 afrikanische Experten geschult und somit die Kapazitäten des Kontinents gestärkt, den zunehmenden terroristischen Aktivitäten entgegenzuwirken.

Partnerschaft für Frieden und Stabilität

Die engen Beziehungen zwischen den USA und Marokko spiegeln sich nicht nur in der wirtschaftlichen und militärischen Zusammenarbeit wider, sondern auch in den gemeinsamen Anstrengungen, Frieden und Sicherheit in Krisenregionen zu fördern. Bourita betonte in seinen Ausführungen die Bedeutung dieser Partnerschaft in einer Zeit, in der zahlreiche Regionen, von Nordafrika über den Nahen Osten bis nach Europa, mit zunehmender Instabilität konfrontiert sind.

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