Somalia und die Bundesrepublik Deutschland haben in Mogadischu ein neues Entwicklungsabkommen über 75 Millionen Euro unterzeichnet. Die Vereinbarung markiert einen weiteren Meilenstein in der langjährigen Partnerschaft beider Staaten und unterstützt zentrale Reformen im Rahmen des National Transformation Plan (NTP 2025–2029) Somalias.
Vertiefte Entwicklungskooperation für nachhaltige Reformen
AusDas Abkommen wurde von Mahmud A. Sheikh Farah (Beenebeene), Minister für Planung, Investitionen und wirtschaftliche Entwicklung, sowie Julia Hanning, Leiterin der Abteilung Ostafrika im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), unterzeichnet.
Schwerpunkt auf Beschäftigung, Bildung und Klimaresilienz
Die neue Kooperationsrahmenvereinbarung, die von 2026 an über zwei Jahre läuft, legt den Fokus auf mehrere Schlüsselbereiche: Landwirtschaft und Ernährungssysteme, Bildung, Beschäftigungsförderung, technische und berufliche Ausbildung (TVET), Wasser- und Bewässerungsmanagement sowie Klimawandelresilienz.
Minister Beenebeene betonte, dass die Partnerschaft „die Prioritäten des National Transformation Plan stärkt, insbesondere in den Bereichen Arbeitsplatzschaffung, Basisdienstleistungen und Klimaanpassung“.
Deutschland bleibe laut Hanning ein verlässlicher Partner bei der Förderung von Programmen, die auf die Verbesserung öffentlicher Dienstleistungen, die Schaffung von Arbeitsplätzen und inklusives Wirtschaftswachstum abzielen.
Fortsetzung einer strategischen Partnerschaft
Das Abkommen baut auf den Ergebnissen zweitägiger Konsultationen in Mogadischu auf, bei denen somalische und deutsche Regierungsvertreter Möglichkeiten zur Vertiefung der bilateralen Entwicklungszusammenarbeit erörterten. Es knüpft an ein früheres Kooperationsabkommen aus dem Jahr 2023 an.
Minister Beenebeene dankte Deutschland für die „kontinuierliche und verlässliche Unterstützung auf dem Weg zu nachhaltiger Entwicklung“. Hanning hob hervor, dass Somalia und Deutschland „seit über 60 Jahren freundschaftliche und vielfältige Beziehungen pflegen, die auf gegenseitigem Respekt und partnerschaftlicher Zusammenarbeit beruhen“.
Berlin und Mogadischu verstärken Zusammenarbeit im Klimasektor
Bereits im Vorfeld des Abkommens hatte Somalias Umweltminister General Bashir Mohamed Jama in Berlin Gespräche mit dem Staatssekretär des Auswärtigen Amts, Dr. Géza Andreas von Geyr, geführt. Der Austausch fand am Rande der Berlin Climate and Security Conference 2025 statt und diente der Abstimmung gemeinsamer Maßnahmen zur Bewältigung der Folgen des Klimawandels.

Beide Seiten betonten die Bedeutung integrierter Strategien zur Stärkung der Gemeinschaftsresilienz und nachhaltiger Entwicklung. Laut Angaben der Somali National News Agency (SONNA) zeige die bilaterale Kooperation das gemeinsame Engagement, Klimarisiken und Sicherheitsfragen künftig noch enger zu verzahnen.
Besuch der somalischen Delegation an der Botschaft in Berlin

Während seines Aufenthalts in Deutschland besuchte Minister Bashir Mohamed Jama auch die Botschaft der Bundesrepublik Somalia in Berlin. Empfangen wurde er von Botschafter Abdiaziz M. Mohamed, der über die Prioritäten der diplomatischen Vertretung und ihre Rolle bei der Förderung bilateraler Beziehungen informierte.
Minister Bashir lobte die Arbeit der Botschaft und der Mitarbeitenden für ihren Beitrag zur Vertiefung der Kooperation zwischen Somalia und Deutschland, insbesondere in den Bereichen Klimapolitik, Sicherheit und nachhaltige Entwicklung. Er betonte, dass Somalias Teilnahme an internationalen Foren wie der Berlin Climate and Security Conference den politischen Willen der Regierung unterstreiche, den Klimaschutz fest in die nationale Sicherheits- und Entwicklungspolitik einzubinden.
Gemeinsames Ziel: Nachhaltige Transformation
Das neue Abkommen spiegelt die wachsende politische und wirtschaftliche Verflechtung zwischen beiden Ländern wider. Deutschland unterstützt Somalia nicht nur finanziell, sondern auch durch technische Zusammenarbeit, institutionelle Beratung und Programme zum Aufbau von Fachkapazitäten.
Beide Regierungen sehen die Partnerschaft als Grundlage für eine umfassende nationale Transformation, die wirtschaftliches Wachstum, institutionelle Stabilität und soziale Resilienz miteinander verbindet.
Wie die Somali National News Agency (SONNA) berichtete, bekräftigt das Abkommen den gemeinsamen Anspruch, Somalia auf seinem Weg zu einem widerstandsfähigen, klimafreundlichen und inklusiven Entwicklungsmodell zu begleiten.