Die somalische Nationalarmee (SNA) setzt ihre Militäroffensive gegen Al-Shabaab-Milizionäre fort, insbesondere in der Region Bakool, wo eine kürzlich durchgeführte Operation etwa 30 Kilometer von der Stadt Hudur entfernt stattfand. Laut der Somali National News Agency (SONNA) wurden während der Offensive Verluste auf Seiten der Al-Shabaab-Milizionäre verzeichnet.
Zunehmende Bedrohung durch IEDs
Parallel zur militärischen Offensive sieht sich Somalia weiterhin einer akuten Bedrohung durch selbstgebaute Sprengsätze (IEDs) ausgesetzt. Diese stellen eine erhebliche Gefahr für die lokale Bevölkerung und die nationalen Streitkräfte dar. In den vergangenen zwölf Monaten führten rund 600 IED-Angriffe zu etwa 1.500 Opfern im ganzen Land, wie AfricaNews berichtete. Besonders betroffen sind Gebiete in den südlichen und zentralen Regionen Somalias, in denen die Armee versucht, die Kontrolle von Al-Shabaab zurückzugewinnen.
Unterstützt von der United Nations Mine Action Service (UNMAS) leitet die SNA gezielte Maßnahmen zur Bekämpfung dieser Bedrohung. „Die Hauptziele dieser IEDs sind Ihre Mitstreiter in der SNA. Es ist entscheidend, dass eine Lösung gefunden wird, um dieser Bedrohung zu begegnen“, erklärte James Swan, der stellvertretende Sonderbeauftragte des UN-Generalsekretärs für Somalia, während der Eröffnung einer Ausbildungsinitiative.
Ausbau der Fähigkeiten im Umgang mit IEDs
Um die Fähigkeiten der SNA im Umgang mit IEDs zu verbessern, wurde ein einmonatiges „Train-the-Trainer“-Programm ins Leben gerufen. Es zielt darauf ab, die Expertise der somalischen Streitkräfte durch Ausbildung, Mentoring und praxisnahe Schulungen zu stärken. „Wir sind immer wieder auf Gefahren wie feindliche Blockaden und ferngezündete IEDs gestoßen. Viele Kameraden haben wir verloren“, erinnerte sich Lieutenant Colonel Mohamed Mohamud Awale an seine Einsätze in den Regionen Hiraan und Galgaduud.
Die Statistik ist erschreckend: Allein im Jahr 2023 meldete die SNA 378 Tote und 451 Verletzte durch IED-Angriffe, was das anhaltende Risiko für Militärangehörige und Zivilisten verdeutlicht. Colonel Faisal Ali Noor schilderte tragische Vorfälle, bei denen IEDs während der Entschärfungsversuche detonierten und zu weiteren Opfern führten.
Mit diesen kontinuierlichen Ausbildungsmaßnahmen bewegt sich Somalia einen Schritt näher in Richtung eigenverantwortlicher Sicherheit. Insbesondere Programme wie das aktuelle Training in Mogadischu sollen die Streitkräfte besser ausrüsten und darauf vorbereiten, die anhaltende Bedrohung durch IEDs wirksam zu bekämpfen.