Mosambiks Präsident Chapo fordert globale Solidarität bei den Vereinten Nationen

Der Präsident von Mosambik, Daniel Francisco Chapo, stellte bei seiner Rede vor der UN-Generalversammlung die jüngste Entscheidung des Internationalen Gerichtshofs vom 23. Juli 2025 in den Mittelpunkt.

Klimagerechtigkeit im Zentrum

Diese bestätigte die völkerrechtlich bindende Verpflichtung der Staaten, Klima und Umwelt vor den Folgen von Treibhausgasemissionen zu schützen. „Dies ist ein Meilenstein von universeller Bedeutung für Länder wie Mosambik“, erklärte Chapo. Sein Land habe keine historische Verantwortung für die Klimakrise, leide jedoch besonders stark unter deren Folgen wie Dürren, Wirbelstürmen und Überschwemmungen. Das Urteil sei „ein Aufruf zu Klimagerechtigkeit, ein Aufruf zu globaler Solidarität“.

Chapo zu Technologie und Regulierung

Neben der Umweltkrise sprach Chapo auch die Risiken neuer Technologien an. Künstliche Intelligenz und andere Entwicklungen böten zwar große Chancen, brächten aber auch Gefahren wie soziale Manipulation, Ausgrenzung und Militarisierung mit sich. „Solange wir nicht vollständig verstehen, wie diese Modelle funktionieren, können wir ihnen keine kritischen Aufgaben anvertrauen“, warnte er. Er plädierte für eine „technologische und klimapolitische Diplomatie“, die Risiken reguliert, Technologien demokratisiert und den Zugang zu Wissen fair gestaltet. Afrika müsse aktiv an der Festlegung internationaler Standards mitwirken, um sicherzustellen, dass Innovation der Menschheit diene.

Demokratische Fortschritte in Mosambik

Chapo hob zudem hervor, dass Mosambik sich durch die Förderung demokratischer Strukturen in Afrika auszeichne. Regelmäßige, transparente Wahlen spiegelten den Willen des Volkes wider. „Unsere Präsenz an diesem Podium ist das Ergebnis eines freien und transparenten Prozesses“, betonte er. Am 10. September habe seine Regierung eine öffentliche Konsultation gestartet, die alle gesellschaftlichen Gruppen einbeziehe und so die Entwicklung Mosambiks im Sinne aller Bürgerinnen und Bürger gestalte.

Rolle Mosambiks in internationalen Gremien

Der Präsident erinnerte an die jüngste Mitgliedschaft Mosambiks im Sicherheitsrat. In dieser Zeit habe der Rat eine Erklärung zur Rolle Afrikas in den internationalen Beziehungen verabschiedet.

Zudem habe Mosambik zur Resolution 1719 (2023) beigetragen, die den Weg für eine verlässliche Finanzierung der Friedenseinsätze der Afrikanischen Union öffnete. Sein Land werde sich weiterhin für zwei ständige Sitze Afrikas im Sicherheitsrat und mehr Mitspracherechte in internationalen Finanzinstitutionen einsetzen.

Forderung nach neuer Finanzarchitektur

Zum Abschluss sprach sich Chapo für eine globale Finanzordnung aus, die Schulden abbaut, Ressourcen für nachhaltige Entwicklung mobilisiert und historische Ungleichgewichte korrigiert. Ohne inklusiven Multilateralismus könnten die Vereinten Nationen zu „einer Aktionärsversammlung der Reichsten“ verkommen, warnte er. Internationale Solidarität sei keine Wohltätigkeit, sondern Ausdruck gemeinsamer Verantwortung.

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