Diese Lager, die unter der Kontrolle der Polisario-Front stehen, werden von der internationalen Gemeinschaft zunehmend als Brennpunkt von Menschenrechtsverletzungen und Instabilität wahrgenommen.
Der Vorsitzende der Sahara-Liga für Demokratie und Menschenrechte, Hamada El Bihi, warnte während der Sitzung vor den Aktivitäten von Söldnern in der Region, die durch die unsicheren Verhältnisse begünstigt werden. Er forderte die internationale Gemeinschaft auf, wachsam gegenüber den “Manövern der Polisario-Söldner” zu bleiben, die die Stabilität der Region und die territoriale Integrität der betroffenen Staaten gefährden. Besonders betroffen seien die Menschen in den Tindouf-Lagern, die der Gewalt von Milizen ausgeliefert seien, welche vom algerischen Regime unterstützt werden.
El Bihi hob hervor, dass die prekäre Situation in den Lagern, insbesondere durch Armut und Perspektivlosigkeit, das Risiko erhöhe, dass junge Menschen in kriminelle Netzwerke oder terroristische Gruppen im Sahel abgleiten. Er betonte die Dringlichkeit, die Staaten auf die Gefahren aufmerksam zu machen, die mit solchen Söldneraktivitäten verbunden seien, insbesondere für die Zivilbevölkerung.
Parallel dazu riefen verschiedene NGOs dazu auf, Algerien als Gastgeberstaat der Tindouf-Lager stärker in die Verantwortung zu nehmen. Sie fordern ein Ende der Verbrechen, die unter der Duldung Algeriens von der Polisario begangen würden, sowie die Einleitung gerichtlicher Untersuchungen zu diesen Vorfällen. Insbesondere seien Zwangsverschleppungen und andere Übergriffe Mittel, um die Lagerbewohner zu unterdrücken und einzuschüchtern.
Die 57. Sitzung des Menschenrechtsrats, die noch bis zum 11. Oktober andauert, wird von der Diskussion des jährlichen Berichts über die weltweite Menschenrechtslage begleitet.