Dhananjay Ramful, Außenminister für Auswärtige Angelegenheiten, regionale Zusammenarbeit und Außenhandel von Mauritius, würdigte die Leistungen der Vereinten Nationen der vergangenen acht Jahrzehnte. Gleichzeitig beklagte er fortdauerndes Leid von Hunderten Millionen Menschen in Konfliktgebieten. Diese Realität offenbare ein Versagen beim Schutz der Verwundbarsten. Multilateralismus müsse die Bedürfnisse aller berücksichtigen, insbesondere die des Globalen Südens. Die UN80-Initiative biete die Chance, internationale Zusammenarbeit neu zu denken. Wie UN Web TVberichtet, sprach er sich für eine effizientere und wirksamere Organisation aus.
Mauritius will Reform des Sicherheitsrats mit Indien und globale Repräsentation
Ramful forderte eine Reform des Sicherheitsrats als wesentliche Voraussetzung globaler Emanzipation. Afrika und Indien sollten ständige Sitze erhalten. Reformen müssten inklusiv sein und die veränderte geopolitische Realität abbilden. Ein multilaterales System bleibe nur dann relevant, wenn es Entscheidungs- und Repräsentationslücken schließt. Er verwies auf wachsende Erwartungen des Globalen Südens an faire Mitsprache und an eine glaubwürdige, handlungsfähige UN. Entscheidungen über Frieden und Sicherheit sollten die Regionen einbeziehen, die Konflikte am stärksten betreffen. Nur so lasse sich Vertrauen in multilaterale Institutionen stärken.
Mauritius Endorses India for Permanent UNSC Seat at UNGA.
— Trending Eyes (@thetrendingeyes) September 27, 2025
Mauritius has thrown its weight behind India's long-standing bid for a permanent seat on the United Nations Security Council (UNSC), with Foreign Minister Dhananjay Ramful declaring during the 80th UN General Assembly in… pic.twitter.com/yCSCq5Gk92
Der Minister verurteilte Putsche, Terrorismus, Völkermord und Angriffe auf territoriale Integrität. Er unterstützte eine gerechte, dauerhafte Beilegung des Krieges in der Ukraine. Für den Nahen Osten bekräftigte er die Zwei-Staaten-Lösung, mit Israel und Palästina in Frieden und Sicherheit. Multilateralismus müsse Menschenrechte schützen und humanitären Zugang sichern. Diese Prinzipien seien unteilbar und bildeten die Grundlage belastbarer Friedensordnungen. Mauritius verknüpfe außenpolitisches Engagement mit regionaler Verantwortung und internationalem Recht.
Ramful bekräftigte die Bedeutung regionaler Bündelung von Kräften im Indischen Ozean. Mauritius beherbergt die Hauptsitze der Indischen Ozeankommission und der Association of Indian Ocean Rim Countries. Diese Institutionen stärken maritime Sicherheit, nachhaltige Nutzung der Meeresressourcen und wirtschaftliche Vernetzung. Er sprach von einer regionalen Ausprägung des Mottos „Better Together“. Gemeinsame Initiativen verbessern Küstenschutz, Überwachung gegen illegale Fischerei und die Abwehr grenzüberschreitender Kriminalität. Die Region trage damit zur globalen Stabilität und zu widerstandsfähigen Lieferketten bei.
Ramful zu Klimaverpflichtungen, Finanzierung und Digitalisierung
Zum Klimawandel bekräftigte Ramful die Bedeutung des Gutachtens des Internationalen Gerichtshofs. Rechtsverbindliche Verpflichtungen müssten in konkrete Maßnahmen übersetzt werden. Besonders gefährdete Staaten benötigten planbare Unterstützung für Anpassung, Minderung und Resilienzaufbau. Er formulierte es klar: „Die internationale Gemeinschaft sollte sicherstellen, dass die Hilfe für Anpassung, Minderung und Resilienz verfügbar wird.“
Mauritius drängt auf die rasche Einsatzfähigkeit von Finanzinstrumenten, die Verletzlichkeit angemessen abbilden. Dazu zählen der Multidimensionale Verwundbarkeitsindex, Mechanismen zur Umwandlung von Schulden in Klimafinanzierung und der Fonds für Verluste und Schäden. Kleine Inselentwicklungsländer erwarteten belastbare Zusagen der großen Emittenten zur Einhaltung des 1,5-Grad-Ziels.
Der Minister beschrieb das Potenzial von Künstlicher Intelligenz und digitalen Technologien als transformativ. Zugleich verwies er auf erhebliche Risiken für Gesellschaften. Es brauche eine globale Governance-Architektur für einen sicheren, ethischen und inklusiven Einsatz. Standards sollten Innovation ermöglichen, ohne Rechte zu gefährden. Datenschutz, Transparenz und Rechenschaftspflicht seien zentrale Leitplanken. Kapazitätsaufbau im Globalen Süden bleibe entscheidend, um digitale Spaltungen zu verringern. Kooperationen müssten technologische Fähigkeiten verbreitern und gleichzeitig Missbrauch vorbeugen.
