Lesothos Premierminister Matekane bittet um verlässliche Entwicklungszusagen

Ntsokoane Samuel Matekane, Premierminister sowie Minister für Verteidigung, nationale Sicherheit und Umwelt von Lesotho, stellte bei der UN-Generalversammlung strukturelle Defizite des Multilateralismus heraus. Er verwies auf Haushaltsengpässe der Vereinten Nationen, die Mandate und Zielerreichung ausbremsen. Zentrale Herausforderungen seien „anhaltende Volatilität im Welthandel“ und unilaterale protektionistische Maßnahmen, verbunden mit selektiver Befolgung der UN-Charta. „Die offenkundige Missachtung von Beschlüssen der Generalversammlung durch einige mächtige Mitglieder untergräbt Glaubwürdigkeit und Wirksamkeit der Vereinten Nationen“, sagte er. Die UN80-Agenda müsse in konkretes Handeln auf nationaler und internationaler Ebene übersetzt werden.

Reformkurs in Lesotho und verlässliche ODA

Matekane bat um globale Unterstützung für den nationalen Reformpfad. Die Entwicklungsgemeinschaft des südlichen Afrika (SADC) habe Lesotho jüngst von der Agenda ihres Organ Troika gestrichen. Er wertete dies als Meilenstein des Reformprozesses. Entwicklungspartner sollten Zusagen zur öffentlichen Entwicklungszusammenarbeit (ODA)einhalten, um verletzliche Staaten zu stabilisieren und strukturelle Unterentwicklung zu vermeiden. Lesotho begrenze illegale Finanzabflüsse und stärke die Steuerverwaltung, um inländische Ressourcen zu mobilisieren.

Mit der Just Energy Transition Initiative setzt Lesotho auf seine Bergwasserressourcen, stete Winde und ganzjährige Sonneneinstrahlung. „Unser Ziel ist es, diese Ressourcen zu nutzen, um unsere inländische und regionale Energiesicherheit sowie die Klimaanpassung zu erreichen“, sagte Matekane. Der Ansatz kombiniert Versorgungssicherheit mit emissionsarmer Entwicklung und unterstützt regionale Netzintegration.

Matekane stellt digitale Transformation und klimaresiliente Landwirtschaft

Die Regierung priorisiert erschwingliche digitale Infrastruktur, digitale Grundbildung und den Aufbau Innovationsökosysteme. Hintergrund ist der tiefgreifende Wandel globaler Wertschöpfung.

Gleichzeitig treffen Klimaschocks die Landwirtschaft überproportional – besonders in Binnen- und LLDC-Ökonomien. Matekane warb für höhere Investitionen in Anpassung und Resilienz. Lesotho bekundete Interesse, einen regionalen Agrarforschungs-Hub für Afrika zu beherbergen, um Produktivität, Klimadienstleistungen und Risikomanagement zu stärken.

Der Premierminister rief zu koordinierter internationaler Aktion gegen den Klimanotstand und die Degradation von Ökosystemen auf. Biodiversitätsschutz und nachhaltiges Ressourcenmanagement seien unerlässlich für Anpassungsfähigkeit und Ernährungssicherheit. Strukturell forderte er Reformen des Sicherheitsrats und der globalen Finanzarchitektur. Der Rat müsse die Realitäten des 21. Jahrhunderts widerspiegeln; „eine Reform des Sicherheitsrats darf nicht auf ewig ein fernes Ziel bleiben“. Er plädierte zudem für gerechte Repräsentation im UN-Sekretariat und Sensibilität für die Verletzlichkeit von Entwicklungsländern im Rahmen der UN80-Initiative.

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