Stattdessen wurden die Aufträge für das Wahlmaterial direkt an die Firma Academica vergeben, die im Besitz der Familie Sidat ist und enge Verbindungen zur regierenden Frelimo-Partei hat. Der jüngste Vertrag, der einen Wert von 3,8 Milliarden Meticais (etwa 59,4 Millionen US-Dollar zum aktuellen Wechselkurs) hat, betrifft die Bereitstellung von Schulungsmaterial für das Personal an den Wahlurnen (MMV), welches derzeit im Gange ist, sowie Material für den Wahltag am 9. Oktober.
Argumente der CNE für die direkte Vergabe
Laut CIP entschied die CNE bei einer Sitzung im August, den Vertrag an Academica zu vergeben. Bei allen direkten Vergaben akzeptierte die CNE das Argument, das von der Technischen Sekretariats der Wahlverwaltung (STAE) vorgebracht wurde, dass nicht genügend Zeit für eine öffentliche Ausschreibung vorhanden sei. In diesem Fall erklärte die STAE, dass „weniger als 30 Tage verbleiben, um alle Vergabeverfahren in Gang zu setzen, die normalerweise etwa 90 Tage in Anspruch nehmen würden, ohne mögliche Einsprüche und Beschwerden zu berücksichtigen“, was „die Ausschreibung aussetzen würde“.
Vertrauenswürdigkeit von Academica
CIP weist darauf hin, dass die STAE Academica als vertrauenswürdiges Unternehmen einstuft, da es in der Vergangenheit seine vertraglichen und gesetzlichen Verpflichtungen eingehalten hat, die vereinbarten technischen Spezifikationen erfüllt und die festgelegten Fristen eingehalten hat. Die STAE argumentiert außerdem, dass der Vertrag an Academica vergeben wurde, da das Unternehmen als Lieferant von anerkanntem Ansehen gilt und über Kenntnisse zu den mosambikanischen Wahlverfahren verfügt.
Kein Unternehmen aus Mosambik an Lieferung und Transport des Wahlmaterials beteiligt
Das Wahlmaterial wird von dem südafrikanischen Unternehmen Uniprint produziert, während das Transportunternehmen Lalgy, das ebenfalls enge Verbindungen zur Frelimo-Partei hat, für den Transport des Materials verantwortlich ist. Im Jahr 2023 allein erhielt Academica durch direkte Vergabe fünf Verträge im Gesamtwert von fast 3,4 Milliarden Meticais.
Die Praktiken der direkten Auftragsvergabe und die damit verbundenen politischen Verbindungen werfen Fragen zur Transparenz und Integrität des Wahlprozesses in Mosambik auf.