In Berlin fand vor dem Deutschen Bundestag eine Kundgebung der guineischen Diaspora statt. Ziel der Versammlung war die Unterstützung einer möglichen Kandidatur von General Mamadi Doumbouya bei den kommenden Präsidentschaftswahlen in Guinea.
Aufruf zur finanziellen Unterstützung
Vertreter der Diaspora übergaben im Rahmen der Demonstration symbolische Beiträge, die den Beginn einer kollektiven Finanzierungskampagne darstellen sollen. Nach Angaben der Organisatoren handelt es sich um die erste offizielle Spende von im Ausland lebenden Guineerinnen und Guineern zur Unterstützung einer Kandidatur des amtierenden Übergangspräsidenten.
„Wir geben dieses starke Signal an General Mamadi Doumbouya, weil er unsere Hoffnung und unser Stolz ist“, erklärte ein Sprecher. Der Beitrag wurde über das guineische Außenministerium entgegengenommen.
Politische Botschaften vor dem Bundestag
Die Demonstration wurde vom „Mouvement Esprit Patriote“ gemeinsam mit Unterstützern aus Europa und den USA organisiert. Dessen Gründer, Dr. Kabara Ibrahim, erläuterte die strategische Wahl des Veranstaltungsortes: „Deutschland ist das wirtschaftliche Zentrum der Europäischen Union. Eine Kundgebung vor dem Bundestag ist ein starkes Signal – politisch, wirtschaftlich und sozial.“
Er betonte, dass die guineische Diaspora nicht nur als Migranten betrachtet werden wolle, sondern als strategische Partner. Dabei verwies er auf wirtschaftliche Verflechtungen, etwa den Export von Rohstoffen wie Bauxit, die für die deutsche Industrie von Bedeutung sind.
Bezug zur politischen Entwicklung in Guinea
Die Organisatoren stellten die Kundgebung in den Kontext der politischen Veränderungen seit dem 5. September 2021, dem Tag der Machtübernahme durch das Comité National du Rassemblement pour le Développement (CNRD). Aus Sicht des „Esprit Patriote“ habe Doumbouya seither zentrale Reformen eingeleitet, darunter die Verjüngung der Verwaltung und die Förderung der Jugend und Frauen.
Ibrahim erklärte, dass das Ziel nun darin bestehe, Doumbouya zur Teilnahme an den kommenden Wahlen zu bewegen. „Wir befinden uns nicht mehr in der Phase der Sensibilisierung, sondern in der Phase einer Kampagne. Wir sind bereit, Beiträge zu leisten, um seine Kandidatur sicherzustellen“, so Ibrahim.
Institutionelle Unterstützung
Nach Angaben der Organisatoren wurde die Demonstration von der guineischen Botschaft in Deutschland begleitet. Unter den Teilnehmern befand sich auch ein Berater des Präsidenten, Isaia Gabar, der eigens aus Conakry angereist war.
Die Bewegung kündigte an, ähnliche Aktionen in weiteren Ländern, darunter die Vereinigten Staaten, durchzuführen, um die Mobilisierung der Diaspora für Doumbouya zu verstärken.