Azali Assoumani

Fanou-Affäre: Staatsanwaltschaft weigert sich zu ermitteln

Die Komoren stehen derzeit im Mittelpunkt einer hitzigen Debatte, die das Land tief erschüttert. Auslöser ist der Tod des jungen Soldaten Ahmed Abdou, auch bekannt als Fanou, der unter mysteriösen Umständen ums Leben kam. Nachdem Fanou den Präsidenten Azali Assoumani bei einem Angriff mit einem Messer verletzt hatte, wurde er von der Präsidentengarde verhaftet. Wenige Stunden später war er tot – ohne Gerichtsverfahren oder Aufklärung der Umstände.

Die Justizbehörden der Komoren, vertreten durch den Staatsanwalt von Moroni, gaben in einer Stellungnahme bekannt, dass es keine weiteren Ermittlungen zum Tod Fanous geben werde. Diese Entscheidung stößt auf großes Unverständnis, da die Bevölkerung Antworten auf die genauen Umstände des Todes fordert. Die Tatsache, dass Fanou in Gewahrsam starb, ohne dass die genauen Umstände geklärt wurden, lässt Zweifel an der Transparenz der Justiz aufkommen.

Nach Informationen der komorischen Nachrichtenagentur „Comores Infos“ erklärte Mohamed Daoud Kiki, ehemaliger Innenminister, dass der Staatsanwalt keine überzeugenden neuen Fakten vorgelegt habe. Die internationale und nationale Öffentlichkeit stellt viele Fragen, auf die bisher keine Antwort gegeben wurde. Ein Anwalt aus Moroni behauptet, über Beweismaterial zu verfügen, das die Hinrichtung Fanous durch das Militär belegen soll. Sein Körper sei zudem entstellt worden.

Forderungen nach internationalen Ermittlungen

Da die offiziellen Ermittlungen eingestellt wurden, kündigte Daoud Kiki an, Amnesty International einzuschalten, um eine unabhängige internationale Untersuchung einzuleiten. Ziel sei es, Klarheit über die genauen Umstände von Fanous Tod zu schaffen.

Besonders empört sind die Bürger des Landes über das Verbot der Beisetzungszeremonie für Fanou, das von den Behörden erlassen wurde. In einem muslimischen Land wie den Komoren ist eine derartige Maßnahme äußerst ungewöhnlich. Kiki forderte die politischen Parteien, unabhängig von ihrer Ausrichtung, sowie die Zivilgesellschaft auf, Gebetsversammlungen in Städten und Dörfern zu organisieren, um die Transparenz in diesem Fall einzufordern und die Gewalt gegen politische Führungspersönlichkeiten zu verurteilen.

Der Fall erreicht die Vereinten Nationen

Die Fanou-Affäre fand nun auch international Gehör. Saïd Larifou, ein prominenter Oppositioneller gegen das Regime von Präsident Azali, sprach am 26. September 2024 auf der 57. Sitzung des Menschenrechtsrats der Vereinten Nationen in Genf. In seiner Rede verurteilte er den Tod Fanous als eine „außergerichtliche Hinrichtung“ und warf dem komorischen Regime vor, die Menschenrechte systematisch zu verletzen.

Laut der Nachrichtenagentur „Comores Infos“ ging Larifou noch einen Schritt weiter: Er erklärte, im Besitz von Bildmaterial zu sein, das die Hinrichtung Fanous belegen soll. Er beabsichtige, diese Beweise den internationalen Behörden zu übergeben und sie gegebenenfalls öffentlich zugänglich zu machen. Diese Aussagen könnten das politische System der Komoren erheblich unter Druck setzen.

Flucht der Zeugen und ein Klima der Angst

Während die Regierung auf die Vorwürfe nur zögerlich reagiert, berichten mehrere junge Zeugen, die den Vorfall beobachtet haben, von zunehmendem Druck. Einige dieser Zeugen haben das Land verlassen und sich nach Tansania abgesetzt, da sie um ihr Leben fürchteten. Larifou forderte die Vereinten Nationen auf, diesen Zeugen Schutz als Flüchtlinge zu gewähren, um sie vor möglichen Repressalien zu bewahren.

In Genf machte Larifou klar, dass er den Kampf um Gerechtigkeit für Fanou nicht aufgeben werde.

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Repressionen nach der Attacke auf Präsident Assoumani

Seit dem Messerangriff auf den komorischen Präsidenten Azali Assoumani am 13. September 2024 geraten die politischen Spannungen auf den Komoren zunehmend außer Kontrolle. Die mutmaßliche Ermordung des Angreifers, bekannt als Fano, und die anschließenden Repressionen gegen Journalisten werfen ein düsteres Licht auf das Vorgehen der Regierung.
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