Die Europäische Union arbeitet eng mit Italien und Griechenland zusammen, um irreguläre Ankünfte von Migranten über Libyen zu verringern. Diese Politik konzentriert sich auf Vereinbarungen mit libyschen Akteuren, die Überfahrten verhindern sollen, sowie auf die Unterstützung von Abfangoperationen auf See und Rückführungen in Herkunftsländer. Laut einer Analyse von Wolfram Lacher von der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP) gelten jedoch mehrere Komponenten dieser Politik als gescheitert. Besonders die Bemühungen, die Bedingungen in libyschen Internierungslagern zu verbessern oder die Lage von Arbeitsmigranten und Geflüchteten zu stabilisieren, haben nicht die erhofften Ergebnisse erzielt.
Politische Spannungen in Libyen
Die libyschen Behörden reagierten zuletzt mit einer Kampagne gegen die EU, die sie verdächtigten, eine dauerhafte Ansiedlung von Migranten im Land anzustreben. Diese Reaktionen verdeutlichen, dass die europäische Migrationspolitik erhebliche politische Spannungen in Libyen hervorruft. Lacher betont, dass die enge Verknüpfung der EU-Politik mit dem libyschen System willkürlicher Internierung, das auch kriminellen Interessen dient, Versuche Europas, sich davon zu distanzieren, unglaubwürdig erscheinen lässt.
So much energy at our workshop w/ partners implementing the #EU’s projects in Libya!
— EU in Libya (@EUinLibya) September 18, 2025
We focused on aligning our #TeamEurope vision & efforts to enhance support to Libyan authorities in delivering essential services, pic.twitter.com/9BA0WwBufd
EU betont Partnerschaft mit Libyen
Parallel dazu unterstreicht die Delegation der Europäischen Union in Tripolis ihre Rolle als größter Handels-, humanitärer und Entwicklungspartner Libyens. In einem Workshop mit Umsetzungsorganisationen hob die EU ihre Bemühungen hervor, die libyschen Behörden bei der Bereitstellung grundlegender Dienstleistungen und bei der Förderung von Inklusion und Wohlstand zu unterstützen. Besondere Aufmerksamkeit gilt dabei Frauen und Jugendlichen.
In einer Erklärung betonte die EU-Mission: „Wir sind ein verlässlicher Partner, der sich der langfristigen Stabilität und dem Wohlstand Libyens verpflichtet fühlt.“ Die EU verweist dabei auf ihre Zusammenarbeit mit UN-Organisationen, europäischen Entwicklungsagenturen sowie libyschen und internationalen Nichtregierungsorganisationen. Unter dem Slogan „Libyen und die Europäische Union: Gemeinsam gestalten wir die Zukunft“ präsentierte die Delegation ihre politische Botschaft.