Elfenbeinküste: Wahlbeteiligung bei rund 50 Prozent

Die Unabhängige Wahlkommission (Commission Électorale Indépendante, CEI) hat am Samstagabend, dem 25. Oktober 2025, eine erste Einschätzung zum Ablauf der Präsidentschaftswahl in der Côte d’Ivoire veröffentlicht. Laut CEI-Präsident Ibrahime Coulibaly-Kuibiert lag die Wahlbeteiligung bei etwa 50 Prozent.

„Die Ivorerinnen und Ivorer sind in großer Zahl zur Wahl gegangen, und wir sind zufrieden mit dieser Beteiligung“, erklärte Coulibaly-Kuibiert in einer Pressekonferenz in Abidjan.

Der Urnengang, der planmäßig um 8 Uhr begonnen hatte, verlief nach Angaben der CEI weitgehend ruhig. In mehreren Wahllokalen kam es jedoch zu Verzögerungen bei der Öffnung, sodass die Abstimmung über die vorgesehene Zeit hinaus verlängert wurde.

Lokale Zwischenfälle ohne größere Auswirkungen

Die Wahlkommission berichtete von drei Arten von Zwischenfällen:

  • vereinzelte Gewaltakte gegen Wahlhelfer,
  • Zerstörung von Wahlmaterial,
  • und die Zusammenlegung mehrerer Wahllokale aus Sicherheitsgründen.

Diese Vorfälle seien „rasch unter Kontrolle gebracht“ worden und hätten keinen signifikanten Einfluss auf den Ablauf der Abstimmung gehabt. Die CEI sprach von einem „insgesamt geordneten und friedlichen“ Wahltag.

Rund 8,7 Millionen Wahlberechtigte

Insgesamt waren 8.727.031 Personen auf den Wahllisten registriert. Zur Wahl standen fünf Kandidatinnen und Kandidaten:

  • Alassane Ouattara, amtierender Präsident (Rassemblement des Houphouétistes pour la Démocratie et la Paix, RHDP)
  • Jean-Louis BillonCongrès Démocratique (CODE)
  • Ahoua Don Mello, unabhängiger Kandidat
  • Simone GbagboMouvement des Générations Capables (MGC)
  • Henriette LagouGroupement des Partenaires pour la Paix (GP-Paix)

Die CEI erklärte, dass bislang etwa 30 Prozent der Ergebnisse aus den Wahllokalen eingegangen seien. Eine vollständige Auswertung werde mehrere Tage in Anspruch nehmen.

Keine offiziellen Ergebnisse vor dem 30. Oktober erwartet

Offizielle Teilergebnisse werden zwischen dem 26. und 30. Oktober erwartet. Erst danach soll das Gesamtresultat veröffentlicht werden. Der Verfassungsrat ist gemäß der Verfassung von 2016 allein zuständig, das endgültige Wahlergebnis zu bestätigen.

Bislang bleibt offen, ob der 83-jährige Amtsinhaber Alassane Ouattara – der um eine umstrittene vierte Amtszeit kandidiert – seine Position behaupten kann. Seine wichtigsten Herausforderer, darunter Simone Gbagbo und Jean-Louis Billon, hatten zuletzt auf „Transparenz und Fairness“ im Wahlprozess gedrängt.

Angespannte Ruhe nach Schließung der Wahllokale

Beobachter berichteten von einer ruhigen Atmosphäre in den meisten Regionen des Landes, wenngleich im Vorfeld Spannungen aufgrund der Ausschlüsse prominenter Oppositionsführer wie Laurent Gbagbo und Tidjane Thiam geherrscht hatten. Demonstrationen waren vor dem Wahltag weitgehend untersagt worden.

EUInternationale Wahlbeobachter der Afrikanischen Union, der CEDEAO und der Europäischen Union verfolgten den Urnengang und bewerteten die Durchführung vorläufig als „geordnet“. Ihre detaillierten Einschätzungen werden in den kommenden Tagen erwartet.

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