Affenpockenvirus

Deutschland spendet 100.000 Mpox-Impfdosen zur Eindämmung des Ausbruchs in Afrika

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat Mpox als globalen Gesundheitsnotfall eingestuft, nachdem sich ein Ausbruch in der Demokratischen Republik Kongo (DRK) auf Nachbarländer ausgeweitet hat. Eine neue Variante des Virus, Clade Ib, hat aufgrund ihrer schnellen Übertragungsrate Besorgnis ausgelöst.

Die deutsche Bundesregierung hat angekündigt, 100.000 Mpox-Impfdosen aus ihren militärischen Reserven an betroffene afrikanische Länder zu spenden. Diese Maßnahme soll eine unmittelbare Unterstützung zur Eindämmung des Ausbruchs bieten. Darüber hinaus wird Deutschland die WHO finanziell unterstützen, um die Bekämpfung von Mpox zu fördern und afrikanische Partnerländer über die GAVI-Impf-Allianz zu unterstützen.

Deutsche Impfstoffreserven und ihre Verteilung

Deutschland verfügt derzeit über rund 117.000 Dosen des Jynneos-Impfstoffs, die im Jahr 2022 erworben wurden und vom Militär gelagert werden. Ein Teil dieses Bestands wird für den Schutz von im Ausland reisenden deutschen Beamten zurückbehalten. Die Entscheidung über eine Nachbeschaffung des Impfstoffbestands wird separat getroffen.

Priorität für die am stärksten betroffenen Regionen

Das Auswärtige Amt hat bekannt gegeben, dass Deutschland daran arbeitet, die Lieferung der Impfstoffe an die am stärksten betroffenen Regionen zu beschleunigen, insbesondere in die DRK, Burundi und andere ostafrikanische Länder.

Finanzielle Unterstützung und Ausbau von Kapazitäten

Deutschland stellt über den “First Response Fund”, einen nach der Covid-19-Pandemie eingerichteten Notfallfonds, 50 Millionen Dollar bereit, um die Beschaffung und Verteilung von Mpox-Impfstoffen in Afrika zu finanzieren. Dieser Fonds, der insgesamt mit 500 Millionen Dollar gefüllt ist, soll dazu beitragen, den Bedarf an Impfdosen kurzfristig zu decken und die Produktion durch Unternehmen wie Bavarian Nordic anzukurbeln.

Aufbau einer lokalen Impfstoffproduktion

Langfristig setzt Deutschland auf den Aufbau einer eigenen Impfstoffproduktion in Afrika. Gemeinsam mit anderen europäischen Ländern unterstützt die Bundesregierung die Afrikanische Union bei ihrem Ziel, bis 2040 60 Prozent der benötigten Impfstoffe auf dem Kontinent selbst herzustellen. “Die einzig faire Antwort ist eine eigene Impfstoffproduktion in Afrika”, betont Schulze. Über die GAVI-Impfallianz werden finanzielle Mechanismen bereitgestellt, um die hohen Anfangskosten für den Aufbau einer lokalen Produktion abzufedern. Zudem unterstützt das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) afrikanische Länder beim Aufbau der notwendigen Regulierungsbehörden und der Ausbildung von Fachkräften.

“Die Weltgemeinschaft sollte aus den Erfahrungen der Corona-Pandemie lernen: Globale Zusammenarbeit und Solidarität sind nicht nur ein Gebot der Fairness, sondern auch die erfolgreichere Antwort auf die Bedrohungen durch das Virus”, so Bundesentwicklungsministerin Schulze.

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