Afrikas Engagement bei der COP29 ist von entscheidender Bedeutung, da der Kontinent besonders von den Folgen des Klimawandels betroffen ist, obwohl er nur einen kleinen Anteil an den globalen Emissionen ausmacht. Die afrikanischen Staaten fordern daher dringend mehr finanzielle Unterstützung auf der Konferenz und eine gerechtere Verteilung der Ressourcen, um ihre Anpassungs- und Milderungsstrategien umzusetzen.
Eritrea: Fokus auf nationale Anpassungsstrategien
Eritrea ist bei der COP29 von Minister Tesfay Gebreselasie, Minister für Land, Wasser und Umwelt, vertreten. In seiner Ansprache betonte die Delegation die Dringlichkeit, dass die internationalen Klimafinanzierungsströme stärker in die nationalen Anpassungsstrategien investiert werden müssen. Eritrea betont insbesondere die Bedeutung der technischen und finanziellen Ressourcen, um langfristige Lösungen für die Anpassung an den Klimawandel zu entwickeln, die sowohl nachhaltig als auch lokal angepasst sind.
Ruanda: Klimafinanzierung und Verantwortung für Emissionen
Präsident Paul Kagame, der die Ruandische Delegation leitet, hob in seiner Rede die unzureichende Klimafinanzierung als Hauptproblematik für Afrika hervor.
Ruanda fordert eine ernsthafte Verpflichtung der internationalen Gemeinschaft, die in der Vergangenheit gemachten Finanzversprechen zu erfüllen und eine gerechtere Verteilung der Klimagelder sicherzustellen.
Kagame unterstrich, dass Afrika am wenigsten für die globalen Emissionen verantwortlich sei und daher eine faire Entschädigung für seine Klima-bezogenen Beiträge fordere.
Mauretanien: Aufforstung und Anpassungsstrategien
Mauretanien, vertreten durch Präsident Mohamed Ould Cheikh El Ghazouani und seine Minister für Energie und Umwelt, hat seinen Fokus auf Aufforstung und den Schutz der natürlichen Ressourcen gelegt. Das Land fordert von der internationalen Gemeinschaft mehr Unterstützung für die Wiederherstellung seines Waldbestands und die Umsetzung von Anpassungsstrategien, die den Klimawandel auf lokaler Ebene abmildern. Der mauretanische Pavillon bei der COP29 stellt konkrete Projekte vor, die mit finanzieller Unterstützung zur Stärkung der Resilienz des Landes beitragen sollen.
Senegal: Klimafinanzierung und Verlust- und Schadenfonds
Senegal ist auf der COP29 mit einer Vielzahl von “Side-Events” präsent, die den Fokus auf Klimafinanzierung und den Fonds für Verlust und Schäden legen. Während der Konferenz diskutiert Senegal unter anderem die Rolle von Afrika im internationalen Klimafinanzen und fordert eine Erhöhung der Mittel, die an die am stärksten betroffenen Länder ausgezahlt werden, um Verluste und Schäden infolge von Klimakatastrophen zu decken. Insbesondere die Themen “Markt für Kohlenstoffemissionen” und “Transparenz in der Klimafinanzierung” werden von senegalesischen Experten intensiv diskutiert.
Marokko: Klimawandel und erneuerbare Energien
Marokko setzt bei der COP29 ein starkes Zeichen durch seinen Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels und die Förderung erneuerbarer Energien. Der Minister für Energie, Aziz Akhannouch, betonte die Bemühungen des Landes, 40% seiner Elektrizität aus erneuerbaren Quellen zu beziehen, mit dem Ziel, bis 2030 eine Quote von 52% zu erreichen. Marokko fordert eine verstärkte internationale Zusammenarbeit im Bereich der erneuerbaren Energien, um Afrikas Energiebedarf nachhaltig zu decken und gleichzeitig die Klimaziele zu erreichen.
Somalia: Notwendigkeit von mehr Klimafinanzierung
Somalia ist ein weiteres Land, das auf der COP29 auf die Notwendigkeit einer stärkeren Klimafinanzierung hinweist. Der stellvertretende Ministerpräsident von Somalia, Salah Jama, betonte, dass das Land aufgrund wiederholter Dürren und unvorhersehbarer Überschwemmungen stark unter den Auswirkungen des Klimawandels leidet, jedoch nur einen minimalen Anteil an den globalen Klimafinanzen erhält. Somalia fordert, dass mehr Mittel für Anpassungs- und Milderungsstrategien zur Verfügung gestellt werden, um den Teufelskreis von Klimakrisen zu durchbrechen.
Côte d’Ivoire: Schutz des Waldes und internationale Unterstützung
In seiner Rede auf der COP29 betonte der Minister für Wasser und Wälder der Côte d’Ivoire, Laurent Tchagba, die Notwendigkeit, den Waldbestand des Landes zu schützen und wiederherzustellen. Côte d’Ivoire appelliert an internationale Partner, die nötige finanzielle Unterstützung zu leisten, um das Waldprogramm des Landes zu fördern und damit einen Beitrag zur globalen Klimabekämpfung zu leisten. Besonders das Thema “Forstwirtschaft und Klimaschutz” wird von der Ivorischen Delegation intensiv vorangetrieben.
Gabun: Multilaterale Zusammenarbeit und Klimaanpassung
Gabun ist durch den Übergangs-Vizepräsidenten Joseph Owondault Berre vertreten und setzt bei der COP29 auf multilaterale Zusammenarbeit. Das Land betont die Notwendigkeit, die internationale Gemeinschaft stärker in die Umsetzung von Anpassungsstrategien einzubeziehen, die den lokalen Gegebenheiten entsprechen.
Das Land fordert mehr Investitionen in die Biodiversität und die nachhaltige Nutzung seiner natürlichen Ressourcen.
Guinea-Bissau: Multilateralismus und Klimafonds
Guinea-Bissau, vertreten durch Präsident Umaro Sissoco Embaló, setzt auf Multilateralismus als Schlüssel für eine erfolgreiche Klimapolitik. In seiner Rede bei der Eröffnung der COP29 forderte er die internationale Gemeinschaft auf, die Klimafonds gerecht zu verteilen und Afrika als besonders verletzliche Region stärker zu unterstützen. Guinea-Bissau plädiert für den Ausbau von Programmen zur Anpassung und Resilienz, die durch internationale Partnerschaften unterstützt werden sollen.
Finanzierung und Zusammenarbeit bestimmen die COP29
Die afrikanischen Länder bringen auf der COP29 klare Forderungen und Schwerpunkte ein, die auf ihre spezifischen Bedürfnisse und Herausforderungen zugeschnitten sind. Die Finanzierung bleibt Schlüsselthema. Die Delegationen setzen auf eine verstärkte internationale Zusammenarbeit, um die ambitionierten Klimaziele zu erreichen und die Widerstandsfähigkeit des Kontinents gegen die Folgen des Klimawandels zu stärken.