Schulze betonte, dass Länder wie die BRICS-Mitglieder ihre Stimmen in geopolitischen Debatten stärker einbringen möchten und in flexiblen Partnerschaften agieren wollen.
Partnerschaften zwischen Afrika und Deutschland stärken
Im Zuge der globalen Verschiebungen haben afrikanische Staaten innerhalb der BRICS-Allianz sowie auf dem internationalen Parkett zunehmend an Gewicht gewonnen. Länder wie Südafrika, als eines der neun BRICS-Mitglieder, spielen eine zentrale Rolle in der Allianz und tragen gleichzeitig dazu bei, das internationale System neu zu gestalten. Für Deutschland und Europa ergibt sich daraus die Notwendigkeit, „bessere Angebote für eine faire Zusammenarbeit zu machen“, so Schulze.
Heute beginnen das Treffen der #G7-Entwicklungsminister und der #BRICS-Gipfel. Die allermeisten Staaten wollen in einer gerechten Weltordnung friedlich zusammenarbeiten. Dafür macht die G7 ihren Partnern faire Angebote. Putins Lagerdenken ist in der multipolaren Welt überholt.
— Svenja Schulze (@SvenjaSchulze68) 22. Oktober 2024
Im Rahmen der deutschen Entwicklungspolitik betont Schulze die Bedeutung der Zusammenarbeit auf Augenhöhe mit afrikanischen Staaten. „Genau das tun wir im Kreis der G7 mit unserer Entwicklungspolitik“, erklärte die Ministerin, „indem wir verstärkt gemeinsame Infrastrukturprojekte mit den Ländern Afrikas vorantreiben.“ Besonders in Bereichen wie nachhaltiger Energieversorgung, technologischer Innovation und wirtschaftlicher Resilienz ist der Bedarf an Zusammenarbeit groß.
Herausforderungen der Globalen Geopolitik
Diese Ansätze spiegeln sich auch in den Bestrebungen der BRICS-Staaten wider, die eine multipolare Weltordnung etablieren wollen, die die Realität des 21. Jahrhunderts abbildet – eine Welt, in der Länder des Globalen Südens stärker in Entscheidungsprozesse einbezogen werden. In diesem Zusammenhang hob Schulze hervor, dass viele BRICS-Staaten zugleich auch enge Verbindungen zu den G7-Staaten pflegen und dass Kooperationen zwischen den verschiedenen Gruppen nicht als Widerspruch zu sehen seien.
Die ministerielle Äußerung richtete sich auch gegen das geopolitische „Lagerdenken“ von Russlands Präsident Putin, der versucht, sich als Führer einer antiwestlichen Bewegung zu inszenieren. Schulze bezeichnete dieses Denken als „überholt“ und nicht mehr zeitgemäß in einer Welt, die sich durch mehrere Machtzentren und flexible Partnerschaften auszeichnet.
Afrikas Rolle in der internationalen Ordnung
Das BRICS-Gipfeltreffen bietet auch afrikanischen Staaten wie Südafrika eine Plattform, ihre geopolitischen Interessen und Entwicklungsanliegen zur Sprache zu bringen. Die Position Afrikas in der globalen Ordnung hat sich in den letzten Jahren verändert. Dies reflektiert sich auch in der Partnerschaft zwischen Deutschland und Afrika.
„Viele der BRICS-Gäste arbeiten auch eng mit uns zusammen“, so Schulze weiter, und verweist auf multilaterale Bestrebungen wie den Zukunftspakt der Vereinten Nationen, der im vergangenen Monat vereinbart wurde. Dies sei ein deutlicher Beweis dafür, dass die überwältigende Mehrheit der Staaten auf eine friedliche, regelbasierte Zusammenarbeit setze.