Während ihrer Reise, die sie nach Sudan und Tschad führte, betonte Mohammed die Notwendigkeit einer verstärkten internationalen Zusammenarbeit, um die humanitäre Lage in diesen von Konflikten und Naturkatastrophen betroffenen Gebieten zu verbessern.
„Die humanitäre Herausforderung in Sudan ist enorm und erfordert unsere kontinuierliche Unterstützung“, erklärte Mohammed. Seit dem Ausbruch des Konflikts im April 2023 hat der Krieg in Sudan zu einer massiven humanitären Krise geführt, die Millionen Menschen betrifft. Laut der UN-Vizegeneralsekretärin ist das Leid der sudanesischen Bevölkerung eine der schwerwiegendsten Krisen weltweit.
Während ihres Aufenthalts in Tschad, der mehr als 1,1 Millionen Flüchtlinge, überwiegend aus Sudan, beherbergt, kündigte Mohammed eine Soforthilfe von 5 Millionen US-Dollar aus dem Zentralen Notfallfonds der Vereinten Nationen (CERF) zur Unterstützung der Hochwasseropfer an. Diese Mittel sollen den Menschen zugutekommen, die von den jüngsten Überschwemmungen betroffen sind, die laut UN-Angaben 960.000 Menschen in Tschad und 310.000 in Sudan betreffen.
Regionale Herausforderungen und internationale Solidarität
In Gesprächen mit lokalen Behörden in Tschad konzentrierte sich die UN-Vizegeneralsekretärin auf die komplexen Herausforderungen, mit denen die Region konfrontiert ist, darunter die Auswirkungen des sudanesischen Krieges und die jüngsten Naturkatastrophen. Mohammed betonte die Dringlichkeit globaler Solidarität und forderte die internationale Gemeinschaft auf, mehr Ressourcen bereitzustellen, um das Leben und die Lebensgrundlagen der Menschen in der Region zu sichern.
Ein besonderer Fokus ihrer Reise lag auf der Beobachtung des humanitären Korridors am neu eröffneten Grenzübergang Adré zwischen Tschad und Sudan. Dieser Korridor, der als „lebenswichtige Verbindungslinie“ für die Bereitstellung von Hilfsgütern in die betroffenen Gebiete Sudans bezeichnet wurde, ist von entscheidender Bedeutung, um die humanitäre Hilfe zu skalieren und sicherzustellen, dass sie die Bedürftigen erreicht. Mohammed betonte, dass dieser Grenzübergang dauerhaft offen bleiben müsse, um die dringend benötigte Unterstützung in die Regionen Darfur, Kordofan, Khartum und Al Jazirah zu bringen, die derzeit von Hungersnöten bedroht sind.
„Was wir tun müssen, ist, die Öffnung dieser Grenzen mit der Bereitstellung von Hilfsgütern zu verknüpfen, und das bedeutet, dass wir jetzt die entsprechenden Ressourcen benötigen“, erklärte Mohammed. Der UN-Hilfsaufruf über 2,7 Milliarden US-Dollar ist derzeit nur zu 41 Prozent finanziert.
Sudan: Krieg, Vertreibung und Hunger
In Sudan, wo sie Anfang der Woche Gespräche führte, unterstrich Mohammed die Dringlichkeit, den humanitären Bedürfnissen nachzukommen. Laut UN-Berichten sind mehr als 25,6 Millionen Menschen – über die Hälfte der sudanesischen Bevölkerung – von akuter Nahrungsmittelunsicherheit betroffen, darunter 755.000 Menschen, die unmittelbar von einer Hungersnot bedroht sind. Zudem sind etwa 10,7 Millionen Menschen inzwischen innerhalb des Landes vertrieben worden.
Präsident des Souveränitätsrats inspiziert Hochwasserschäden im Nordsudan
Währenddessen inspizierte der Präsident des Übergangs-Souveränitätsrats und Oberbefehlshaber der Streitkräfte, General Abdul-Fattah Al-Burhan, die von Überschwemmungen und Regenfällen betroffenen Gebiete im Nordsudan. Begleitet wurde er von hochrangigen Beamten, darunter der Gouverneur des Nordstaates, Abidin Awadalla, und der Kommandeur der 19. Infanteriedivision in Merowe, Generalmajor Suleiman Kamal Haj Al-Khidr.
Al-Burhan informierte sich vor Ort über das Ausmaß der Schäden und forderte die staatlichen und föderalen Behörden auf, alle verfügbaren Mittel einzusetzen, um den betroffenen Bürgern Unterstützung und Hilfe zukommen zu lassen. Angesichts der fortwährenden Naturkatastrophen betont der Einsatz des Souveränitätsrats die Notwendigkeit koordinierter Anstrengungen, um die humanitäre Lage zu verbessern und langfristige Lösungen für die betroffenen Regionen zu finden.
Mohammed traf sich in Port Sudan mit dem sudanesischen Präsidenten sowie Mitgliedern des Kabinetts, um die humanitäre Agenda zu erörtern und den Prozess des Friedensabkommens von Dschidda voranzutreiben. Sie betonte, dass es einen Konsens über die Notwendigkeit gebe, diese Vereinbarungen rasch umzusetzen, um das Leid der Bevölkerung zu lindern.