EU & Angola: Global Gateway stärkt Lobito-Korridor und Diversifizierung

Die Europäische Union vertieft ihre Partnerschaft mit Angola. Im Zentrum steht der Lobito-Korridor als Flaggschiff der EU-Initiative Global Gateway. Beim Global Gateway Forum betonte die EU Unterstützung für Diversifizierung, Beschäftigung und regionale Integration. Präsident João Lourenço und Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hoben die strategische Bedeutung des Korridors hervor. Wie die Europäische Kommission mitteilte, wurden 2025 nahezu 57 Millionen Euro an Zuschüssen für Wertschöpfung entlang der Trasse mobilisiert.

Schwerpunkte: Landwirtschaft, Logistik und regionale Anbindung

Die Kommission stellt 50 Millionen Euro für landwirtschaftliche Wertschöpfungsketten am Lobito-Korridor bereit. Gefördert werden nachhaltige Produktion, Distribution und Investitionen. Kleinbäuerliche Betriebe sollen direkt profitieren. Ergänzend wird das Projekt „From Transport to Trade: Lobito Corridor Catalyst“ angekündigt. Es erhält 8 Millionen Euro an Zuschüssen (7 Mio. € EU, 1 Mio. € Niederlande). Ziel ist der Aufbau der Caala Logistics Platform an der Eisenbahntrasse. Der Knotenpunkt soll Lagerung, Umschlag und Transport bündeln und so Transaktionskosten senken.

Nach Angaben der EU belaufen sich die gemeinsamen Zusagen von Team Europe für den Lobito-Korridor in Angola, DR Kongo und Sambia auf über 2 Milliarden Euro. Die Mittel fließen in Schienen- und Straßeninfrastruktur, Logistik, Qualifizierung und lokale Industrialisierung. Die EU sieht den Korridor als Hebel für handelbare Produktion jenseits des Öls.

Makrolage: Wachstum gebremst, Nicht-Öl-Sektoren tragen

Die Weltbank erwartet für Angola 2025 ein Wachstum von 2,3 %. Die Prognose liegt 0,4 Prozentpunkte unter der April-Schätzung. Ursache ist die anhaltende Schwäche im Ölsektor. Zugleich stützen Nicht-Öl-Sektoren die Erholung, darunter IKT, Beherbergung, verarbeitende Industrie sowie Diamanten- und Metallbergbau. Die Inflation bleibt 2025 zweistellig und soll erst mittelfristig sinken. Das berichtete die Wirtschaftszeitung Expansão unter Verweis auf den neuen Africa’s Pulse-Bericht.

Strategische Zielsetzung der EU–Angola-Kooperation

Die EU und Angola arbeiten an Diversifizierung, Beschäftigung, Handel und nachhaltigen Investitionen. Global Gateway bündelt dafür Förderinstrumente in Agrarwertschöpfung, Konnektivität, Infrastruktur, Bildung und Governance. Der Lobito-Korridor ist das zentrale Flaggschiff in Angola. Er verbindet den Atlantik-Hafen Lobito mit den Rohstoff- und Agrargebieten im Inland und weiter in die DR Kongo und Sambia. Kürzere Transportzeiten und verbesserte Logistik sollen Exportfähigkeitlokale Verarbeitung und regionale Lieferketten stärken.

Projekte und Governance im Überblick

  • 50 Mio. € EU-Zuschuss: Agrarische Wertschöpfungsketten am Korridor.
  • 8 Mio. € Zuschuss: Caala Logistics Platform zur Effizienzsteigerung im Warenumschlag.
  • >2 Mrd. € Team Europe: Infrastruktur, Logistik, Ausbildung, lokale Industrie in Angola, DR Kongo, Sambia.

Wie die Europäische Kommission auf dem Forum ausführte, soll Global Gateway Investitionen mit Politikdialogverbinden. Dazu zählen Maßnahmen für StandardsNachhaltigkeitinklusive Beschäftigung und lokale Kompetenzen.

Verwandte Beiträge
Total
0
Share