AFRICOM stärkt Sicherheitskooperation mit Westafrika

Der neue Befehlshaber des U.S. Africa Command (AFRICOM), General Dagvin Anderson, hat vom 16. bis 20. September 2025 erstmals Westafrika besucht. Stationen waren Benin und Kamerun. Ziel der Reise war die Vertiefung der sicherheitspolitischen Zusammenarbeit mit beiden Staaten, die angesichts wachsender Bedrohungen durch terroristische Gruppen in der Region als Schlüsselpartner gelten.

Terrorismus als zentrales Thema

In Benin traf Anderson Präsident Patrice Talon, Verteidigungsminister Alain Fortunet Nauatin, Generalstabschef Fructueux Gbaguidi sowie den US-Botschafter Brian Shukan. In Kamerun führte er Gespräche mit Präsident Paul Biya, Verteidigungsminister Joseph Beti Assomo, General Donatien Melingui Nouma und US-Botschafter Christopher John Lamora.

Im Mittelpunkt der Treffen stand der Umgang mit der zunehmenden Verlagerung extremistischer Aktivitäten von der Sahelzone in die Küstenregionen Westafrikas. „Die terroristische Bedrohung hat sich weiterentwickelt und erfordert erhöhte Wachsamkeit und koordinierte Maßnahmen“, erklärte Anderson. Er betonte, Partnerschaften und enge Abstimmung seien entscheidend, um die Eskalation von Gewalt zu verhindern. Ohne gemeinsame Maßnahmen drohe Afrika zu einem Ausgangspunkt für globale Bedrohungen zu werden.

Fokus auf Kamerun und den Tschadseebeckenraum

Wie Actu Cameroun berichtete, bestätigte Präsident Paul Biya nach dem Treffen in Yaoundé, dass die Gespräche vor allem die Sicherheit im Tschadseebecken und im Norden Kameruns betrafen. Dort ist die islamistische Gruppe Boko Haram weiterhin aktiv. Anderson sagte die Unterstützung der USA zu, um die kamerunischen Streitkräfte in diesem Kampf zu stärken.

Laut den Berichten soll die Zusammenarbeit künftig durch gemeinsame Übungen und verstärkte Ausbildungsprogramme ausgebaut werden. Für 2026 ist unter anderem ein multinationales Marinemanöver geplant, das die maritime Sicherheit in der Region verbessern soll.

Breites Kooperationsspektrum mit AFRICOM

Neben der Terrorismusbekämpfung standen weitere Themen im Vordergrund:

  • Maritime Sicherheit: Schutz vor Piraterie, illegaler Fischerei und Bedrohungen in Seewegen.
  • Sicherheitskräfteunterstützung: Ausbau von Ausbildungs- und Ausstattungsprogrammen zur Stärkung lokaler Kapazitäten.
  • Regionale Stabilität: Förderung von Interoperabilität und Zusammenarbeit zwischen den Streitkräften.

Anderson unterstrich die langfristige Ausrichtung der US-Sicherheitskooperation in Westafrika. Die Vereinigten Staaten wollen die Eigenständigkeit ihrer Partner stärken und regionale Lösungen fördern. „Wir sind hier, um strategische Unterstützung zu leisten, die die operative Unabhängigkeit unserer afrikanischen Partner ermöglicht“, erklärte der AFRICOM-Kommandeur.

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