Die Regierung von Äquatorialguinea hat in der Hauptstadt Malabo alle Lizenzen für Radioamateure vorübergehend ausgesetzt. Die Entscheidung fiel am 10. September 2025 in einer Sitzung unter Leitung des Vizepräsidenten Nguema Obiang Mangue, der für Verteidigung und Staatssicherheit zuständig ist. Anwesend waren außerdem der Premierminister sowie Vertreter der Bereiche Sicherheit, Verteidigung, Finanzen, Transport, Schatzamt und der nationalen Telekommunikationsbehörde ORTEL.
Hintergrund der Entscheidung
Auslöser der Maßnahme war ein Fall, in dem ein ausländischer Staatsbürger als Radioamateur mit nicht genehmigtem Telekommunikationsmaterial in sensiblen Regionen wie Annobón und Batete tätig war. Laut Angaben von GuiniAhoraEG hatte dieser bereits 2018 sowie erneut 2025 Lizenzen beantragt und insgesamt 531.000 F.CFA gezahlt. Dabei wurden weder die Rechtmäßigkeit des eingesetzten Geräts noch die Übereinstimmung der genutzten Frequenzen mit den nationalen Vorschriften ausreichend geprüft.
Verschärfte Kontrollen durch ORTEL

Der Vizepräsident ordnete an, dass ORTEL und die Sicherheitsorgane alle vergebenen Frequenzen einer umfassenden Prüfung unterziehen. Ziel sei es sicherzustellen, dass künftig kein hochfrequentes Material ohne gültige Zulassung und ohne vollständige technische Überprüfung in das Land eingeführt werde.
Darüber hinaus müssen die an dem Fall beteiligten Personen bis Freitag in Malabo erscheinen und sämtliche relevanten Unterlagen vorlegen, darunter das im März 2025 ausgestellte Zertifikat zur Gerätezulassung sowie das elektronische Visum.
Zielsetzung der Maßnahmen
Mit der Entscheidung bekräftigt die Regierung nach eigenen Angaben ihr Ziel, die staatliche Sicherheit, die technologische Kontrolle und die verantwortungsvolle Regulierung der Telekommunikation zu gewährleisten. Andere deuten diesen Schritt als Angriff auf die Presse- und Informationsfreiheit.